LK 1047, 2611 875/1 267 673. Höhe 255 m.
Datum der Grabung: April 2021 - heute (noch nicht abgeschlossen).
Bibliografie zur Fundstelle: D'Aujourd'hui, R. et al. (1981) Archäologische Untersuchungen im Kleinbasel. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Kleinbasel. BZ 81, 220-328.
Geplante Notgrabung (Ausbau Fernwärmenetz).
Grösse der Grabung ca. 2000 m².
Seit April 2021 begleitet die Archäologische Bodenforschung den Aushub für die neuen Fernwärmeleitungen im Wettsteinquartier. Die Leitungstrassen führen dabei grösstenteils durch archäologisch kaum erforschtes Gebiet. Die Etappen in diesen archäologisch sensiblen Zonen werden daher flächig ausgegraben.
Seit spätestens der Mitte des 19. Jh. gibt es Fundmeldungen zu einzelnen frühmittelalterlichen Gräbern im Bereich Riehentorstrasse und auf dem Theodorskirchplatz. Später wurden in diesem Gebiet anlässlich von Baubegleitungen weitere Gräber des 5., 7. und 8. Jh. dokumentiert.
Zu den bereits bekannten Bestattungen kamen 15 neue dazu, womit sich der Bestand in etwa verdoppelt hat (Abb. 84). Die neu entdeckten Gräber datieren ins 6., 7. und wohl 8. Jh. Lose Knochen und vereinzelte Trachtelemente weisen auf weitere, modern zerstörte Gräber hin. Die Bestattungen und ihre unmittelbare Umgebung sind mehrheitlich stark gestört und liegen direkt unter einem Kappungshorizont, der die ursprüngliche Oberfläche für den Bau der spätmittelalterlichen Häuser ausebnete. Die Neufunde erlauben dennoch ein differenziertes Bild: Die Lücken zwischen den bisher bekannten Gräbern schliessen sich, so dass mittlerweile von einem grösseren Gräberfeld und nicht mehr einzelnen Bestattungsbereichen ausgegangen werden muss. Es scheint Bereiche zu geben, in denen intensiver bestattet wurde. Dort überlagern sich die Gräber, allerdings ohne die älteren Bestattungen zu stören. Weiter scheint sich eine zeitliche Abfolge der Gräber von Südwest nach Nordost abzuzeichnen.
Nebst Erdbestattungen treten Grabeinbauten aus Sandsteinplatten (sogenannte Steinplattengräber) oder Holz auf, von dem sich jeweils nur wenige Reste erhalten haben. Die Fundlage weiterer Skelette verweist ebenfalls auf hölzerne Einbauten oder Särge.
Zwei Frauengräber sind reich mit Glas-, Bernstein- und Amethystperlen ausgestattet und weisen weitere Trachtelemente wie eine Filigranscheibenfibel und Teile von Gürtelgehängen und einem Täschchen auf. Die bisher einzige Kinderbestattung ist mit tauschierten und buntmetallenen Gürtelbeschlägen, einer Bügelschere und einem Knochenkamm ausgestattet. Während eine lange, vermutlich silberne Riemenzunge aus einem sehr stark gestörten Grab die Bestattung einer weiteren Person erahnen lässt, die vermutlich aus einer sozial gehobenen Gesellschaftsschicht stammt, sind mehrere Bestattungen so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ganze Körperpartien und entsprechend der Nachweis von Beigaben und damit Hinweise zur Datierung fehlen.
Wie ein breiter, bis zu vier Meter tiefer Graben zu deuten ist, bleibt vorläufig offen. Der beobachtete Ausschnitt führte leicht gebogen vom Waisenhaus herkommend über die Riehentorstrasse bis etwa auf die Höhe des Rebhausbrunnens (Abb. 84). In den Auffüllungsschichten fanden sich römische Baukeramik sowie spätrömische und frühmittelalterliche Gefässfragmente, darunter nebst lokaler Keramik auch Importstücke aus der Eifel (D) und den Argonnen (F). Es bleibt abzuklären, ob der Graben eine Siedlung begrenzte, die im Umfeld der spätrömischen Festung zwischen Rhein- und Utengasse, dem sogenannten Munimentum, gelegen haben könnte. Über den verfüllten Graben führte diagonal ein spätmittelalterlicher Weg, wie Gefässfragmente aus dem Kiesbelag belegen.
Ob zwei grössere, fundleere Gruben zu einer früh- oder hochmittelalterlichen Siedlung gehört haben, wird möglicherweise die C14-Datierung von Holzkohleproben zeigen.
Archäologische Funde: Knochen, Keramik, Metall.
Anthropologisches Material: Skelette.
Faunistisches Material: Tierknochen (noch unbestimmt).
Probenentnahmen: C14 (noch nicht ausgewertet), Botanik, Mikromorphologie, Erdproben (botanische Reste), DNA.
Datierung: archäologisch, Frühmittelalter, 5.-8. Jh.
ABBS, C. Hodel und S. Graber.
Wettstein BS, Hodel
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Détail de la chronique
Commune
Basel (Ancienne commune: Wettstein)
Canton
BS
Lieu-dit
Hodel
Coordonnées
E 2611875, N 1267673
Altitude
255 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, DNAa, micromorphologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
2000 m2
Date de début
avril 2021
Date de fin
octobre 2023
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2023
Époques
Moyen Âge
Type de site
funéraire (tombe)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
métal, céramique
Os
squelettes humains, ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
autres
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