LK 1074, 2735670 / 1261920. Höhe 500 m.
Datum der Untersuchung: Mai-November 2015.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Hüeblin/I. Ebneter, Stadtmauer Tore und Burg von Bischofszell - Ergebnisse aus Archäologie und Bauforschung. In: Thurgauer Beiträge zur Geschichte (in Vorbereitung); A. Knöpfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau Bd. III. Der Bezirk Bischofszell, 23-323. Basel 1962.
Bauuntersuchungen und Dendrodatierungen.
Siedlung.
Im Rahmen eines Kolloquiums zu Stift und Stadt Bischofszell und Umgebung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde 2015 nicht nur der aktuelle Wissensstand zur Stadtgeschichte zusammengetragen, sondern auch eine Reihe neuer bauarchäologischer Untersuchungen vorgenommen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag bei Bauten mit erhaltener Substanz aus dem 13.-16. Jh. So wurde der Dachstuhl des heutigen Schlosses (Hofplatz 1 2015.265), gemäss Forschungsstand ein Neubau nach einem Brand der Amtswohnung 1494, beprobt. Die Fälldaten der Bauhölzer im Winter 1493/94 bestätigen die bisherige Annahme und belegen zudem, dass das Dach beim bekannten Einsturz der Westfassade 1836 / 38 nicht zerstört wurde.
Bei der Untersuchung mehrerer Gebäude im Nordwesten der Kernstadt wurden Deckenbalken im Keller an der Schottengasse 18 (2015.081) zwischen 1299 und 1309 datiert (Splintgrenzdatierungen). Übereinstimmende Datierungen ergaben bereits die Untersuchungen des Helmsdorfischen Freihofs (Hofplatz 3) und des Bürgerhofs (Marktgasse 36), ebenfalls an die um die Mitte oder spätestens in der 2. Hälfte des 13. Jh. entstandene Stadtmauer angebaute Häuser.
Die Deckenbalken des Kellers im Haus am Hofplatz 9 (2015.083) mit Fälldaten von 1379 lassen einen Wiederaufbau dieses Gebäudes nach den urkundlich erwähnten Zerstörungen in der Stadt in den 1370er-Jahren vermuten. Eine Fachwerkwand im Dach, mehrheitlich eine Konstruktion aus dem 17. Jh., wurde 1566 errichtet.
Der Stadtbrand 1743 zerstörte die ganze östliche Kernstadt, was die bauarchäologischen Untersuchungen bestätigen. Nicht betroffen war das Gebäude an der Kirchgasse 33 (2015.099), wo in der Kellerdecke zwischen 1522 und 1526 gefällte Eichen und Fichten verbaut sind. Einzelne ältere Balken wurden wahrscheinlich sekundär verwendet. Im benachbarten Bürklerschen Freihof an der Kirchgasse 35 wurden alle Hölzer des Dachstocks 1589/90 geschlagen (2015.082), gemäss Urkunden jedoch erst 1606 bzw. 1623 verbaut. Die renovierten Fachwerkwände und eine profilierte Säule im östlichen Erdgeschoss dürften ebenfalls aus dieser Zeit stammen - sie wurden allerdings nicht beprobt.
Probenentnahmen: Bohrkerne (Holz).
Datierung: dendrochronologisch. 1379; 1493/94; 1566; 1589/90.
Amt für Archäologie TG.
Bischofszell TG, Altstadt
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Détail de la chronique
Commune
Bischofszell
Canton
TG
Lieu-dit
Altstadt
Coordonnées
E 2735670, N 1261920
Altitude
500 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
01 mai 2015
Date de fin
30 novembre 2015
Méthode de datation
dendrochronologique
Auteur.e
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Année de publication
2016
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
étude de bâti
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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