LK 1235, 2755551 / 1163205. Höhe 2070 m.
Datum der Fundmeldung: 11.9.2016.
Neue Fundstelle. Zufallsfund ohne Ausgrabung.
Beim Spielen am Bach Ual da Pignia unterhalb der Alp Neaza fand der sechsjährige Lionel Audétat aus Chur am 11.9.2016 eine Bronzenadel (Abb. 6). Nach seinen Angaben kam deren Kopf im sandigen Bachgeschiebe zum Vorschein, als er im südlichen Uferbereich eine etwa handgrosse Steinplatte abhob. Beim Fundobjekt handelt es sich um eine unvollständig erhaltene Trompetenkopfnadel mit kurzer oberer und langer unterer Rippenzone. Der Kopf, der Schaft und die Rippen sind schmucklos, es sind keine Verzierungen in Form von Rillen oder Kerben vorhanden. Vom Metallkern löst sich die Patina in blättrigen Schuppen ab, feine Haarrisse sind nach Marianne Senn von der EMPA die Folge der Frosteinwirkung. Das Schaftende ist verbogen und verjüngt sich bis in das hakenförmige, spitze Ende. Es ist nicht zu entscheiden, ob die Biegung sekundär, für eine andere Verwendung gemacht wurde, oder ob sie in der Folge des Transportes im Bach entstanden ist. Zwischen einzelnen Rippen der oberen Zierzone klebt gelbes organisches Material. Eine Bestimmung war nicht möglich. Nach Ansicht der Restauratorin Johanna Wolfram-Hilbe vom AD GR handelt es sich möglicherweise um Leder, da keine faserigen Strukturen als Hinweis auf Pflanzenreste zu erkennen sind. Die Nadel ist nicht in der ursprünglichen Länge erhalten (Gewicht 27,6 Gramm). Der untere Teil des Schaftes mit der Spitze fehlt. Nadeln dieses Typs, der während der ausgehenden Mittelbronzezeit im nördlichen Alpenvorland, vom französischen Jura bis auf die Schwäbische Alp und bis in die Alpentäler verbreitet war, messen in ganzer Länge erhalten zwischen 20 und 50 cm. Der unverzierte Teil bis zur Spitze macht jeweils etwa drei Viertel der Gesamtlänge aus. Bei der Nadel von der Alp Neaza, deren Zierbereich 8 cm misst, ist damit von mindestens 30 cm ursprünglicher Länge auszugehen. Ob der untere Teil während der Verwendung als Gewandverschluss oder erst später abgebrochen ist, bleibt offen. Ungeklärt bleibt ebenso die Frage, wie die Nadel an ihren Fundort gekommen ist. Sie kann zufällig verloren gegangen oder irgendwo bewusst deponiert und dann später vom Bach weggeschwemmt worden sein. In jedem Fall belegt der Fund, dass die Alp Neaza in der ausgehenden Mittelbronzezeit begangen wurde. Als Grund dafür kommen alpwirtschaftliche Tätigkeiten in Frage. Möglich ist aber auch, dass die Nadel auf dem Weg über die Alp Neaza zum Pass Colmet (2676 m), der ins benachbarte Oberhalbstein führt, verloren gegangen oder niedergelegt wurde.
Datierung: archäologisch. Ausgehende Mittelbronzezeit, BzC, 14. Jh. v. Chr.
AD GR, M. Seifert.
Andeer GR, Alp Neaza
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Détail de la chronique
Commune
Andeer
Canton
GR
Lieu-dit
Alp Neaza
Coordonnées
E 2755551, N 1163205
Altitude
2070 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
Oui
Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
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Date de fin
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Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2017
Époques
Âge du Bronze
Type de site
funéraire (tombe), trouvaille isolée
Type d'intervention
découverte fortuite
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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