LK 703 630/230 750. Höhe 406 m.

Datum der Grabung: 20.1.-11.4.2006.

Bibliographie zur Fundstelle: B. Eberschweiler, Ur- und frühgeschichtliche Verkehrswege über den Zürichsee: Erste Ergebnisse aus den taucharchäologischen Untersuchungen beim Seedamm. Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz Heft 96, 2004, 11-32; JbSGUF Bd. 87, 2004, 353 f.

Detailinventarisation. Grösse der partiell untersuchten Fläche ca. 3300 m².

Verkehrswege. Kultplatz. Fischereianlagen.


Im Winter 2006 wurden die seit mehreren Jahren kontinuierlich laufenden, taucharchäologischen Untersuchungen am Seedamm zwischen Hurden und Rapperswil fortgeführt. Im Vordergrund der Arbeiten stand eine detailliertere Aufnahme bisher nur grob erfasster Strukturen prähistorischer Verkehrswege, die allesamt gravierenden Erosionsprozessen ausgesetzt sind. So konnte eine bereits früher erfasste, ca. 4 m breite hallstattzeitliche Anlage mit Eichenpfählen bis an die heutige Fahrrinne verfolgt werden. Die Pfähle bilden Gruppen (Joche), die voneinander jeweils 7 m Ab stand aufweisen. Aus dem Bereich des bereits gut dokumentierten, bronzezeitlichen Trasses wurden offenbar als Opfergaben versenkte Bronzefunde (Nadeln, Pfeilspitzen, Angelhaken, Dolche etc.) geborgen. Hier ist die zeitintensive Dokumentation der Pfahlstrukturen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden.

Unmittelbar vor dem modernen Seedamm wurden gut erhaltene Überreste von Fischfanganlagen (sog. «Fachen» bestehend aus dichten Pfahlreihen mit Flechtwerk), stark freigespülte Bauhölzer des schon bekannten mittelbronzezeitlichen Übergangs sowie schräg zum Damm verlaufende, vorderhand noch undatierte Pfahlreihen dokumentiert. Im sehr heterogenen Fundmaterial aus diesem Areal fanden sich u. a. Netzschwimmer, Armbrustbolzen, Hufeisen, Knochen sowie diverse Keramikfragmente prähistorischer bis neuzeitlicher Zeitstellung, darunter auch Terra Sigillata.


Probenentnahmen: Dendroproben.

Datierung: archäologisch. Mittelbronzezeit; Eisenzeit; Römische Zeit; Mittelalter; Neuzeit.

Amt für Kulturpflege Schwyz; Stadt Zürich, Amt für Städtebau, Fachstelle Unterwasserarchäologie.