LK 1068, 621958/260585. Höhe 321 m.
Datum der Grabung: April 2012.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 41, 1951, 123; JbSGUF 67, 1984, 217; J. Ewald/M. Hartmann/Ph. Rentzel, Die römische Wasserleitung von Liestal nach Augst. Archäologie und Museum 36. Liestal 1997; R. Marti, Zwischen Grundbedarf und Überfluss - Wassernutzung im römischen Baselbiet. Baselbieter Heimatbuch 27, 2009, 219-238.
Geplante Notgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung 700 m².
Sonstiges.
Eine geplante Überbauung führte im April 2012 zu einer vorgezogenen Ausgrabung eines Abschnitts der römischen Wasserleitung von Liestal nach Augst (Augusta Raurica). Aufgrund einer 1987 in der Nachbarparzelle vorgenommenen Untersuchung war bereits bekannt, dass das Objekt in diesem Abschnitt sehr gut erhalten ist. Unter anfänglicher Zuhilfenahme eines Baggers und später von Hand wurde das Gewölbe komplett freigelegt. Es zeigte sich, dass der rund 21 m lange Abschnitt - mit Ausnahme eines 3 m langen Stücks ganz im Süden - vollständig intakt war und sich seit der Erbauung im 1.Jh. n. Chr. kaum verschoben hatte.
Das Gewölbe wurde von aussen und von innen dokumentiert. Nachdem es abgebaut war, zeigte sich, dass die Sohle der Wasserleitung mit einer rund 60 cm mächtigen Sedimentschicht bedeckt war. Die von Ph. Rentzel (IPNA, Universität Basel) durchgeführte geoarchäologische Untersuchung ergab, dass die Ablagerungen auf zwei unterschiedliche Arten entstanden sind: Jene direkt über der Sohle kamen durch das Absedimentieren von Feststoffen aus noch fliessendem Wasser zustande. Dieser Prozess wird sich gegen Ende der Nutzungszeit des Bauwerks abgespielt haben, als das Wasser zwar noch gegen Augusta Raurica hin floss, die Leitung aber nicht mehr konsequent unterhalten (d.h. gereinigt) wurde. Die zweite, darüber liegende Schicht bestand aus einem Lehm, welcher im Laufe der Jahrhunderte - gelöst im Wasser - durch kleinste Spalten und Öffnungen des Gewölbes eingedrungen und hier abgelagert wurde. Die starke Versinterung zeigte, dass hier viel Wasser von oben eingesickert war.
Am Gewölbeansatz befanden sich mehrere Gerüstlöcher. Nachdem das Gewölbe fertiggestellt war, wurde das Lehrgerüst mit den Balken entfernt - die übrig gebliebenen Löcher wurden häufig mit einem Stein verschlossen.
Ein am Nordende der Ausgrabung angelegter Querschnitt durch die Wasserleitung (Abb. 26) zeigt exemplarisch den Bauvorgang: In der Baugrube, welche bis zu 2 m breiter als die Wasserleitung war, wurde zuerst der Fundamentgraben ausgehoben. Dieser wurde mit grossen Kalkbruchsteinen gefüllt und mit Mörtel übergossen. Darauf wurden die Seitenwände aufgemauert, auf welche das Gewölbe gestellt wurde. Die Baugruben zu beiden Seiten der Leitung wurden gegen Ende der Arbeiten bis zum Gewölbeansatz mit Kalkbruchsteinen zugeschüttet. In einem letzten Schritt hat man die Leitung komplett mit Lehm überdeckt.
Probenentnahmen: Mörtel, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. 1.Jh. n. Chr.
Archäologie Baselland, J. von Wartburg.
Liestal BL, Unterer Burghaldenweg
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Détail de la chronique
Commune
Liestal
Canton
BL
Lieu-dit
Unterer Burghaldenweg
Coordonnées
E 2621958, N 1260585
Altitude
321 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
Oui
Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
700 m2
Date de début
01 avril 2012
Date de fin
30 avril 2012
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2013
Époques
Empire romain
Type de site
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Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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