LK 1236, 766 140-180/162 380-430. Höhe ca. 1220 m. Neue Fundstelle. Zufallsfund. Siedlung.

Im Mai 2001 wurde der Archäologische Dienst GR von Privat darauf aufmerksam gemacht, dass anlässlich des Strassenbaus (Strassenkorrektion Savognin-Mot la Cresta) östlich des Padnal eine urgeschichtliche Schicht angeschnitten worden sei. Im Bauprofil unmittelbar östlich der bestehenden Kantonsstrasse (1937-2001) war unter einer Strassenkofferungsschicht ein Steinbett erkennbar, wohl ein Teil der Kommerzialstrasse von 1837. Darunter waren mehrere Rüfenschutthorizonte und darunter eine dunkle, kohlig-brandige Schicht mit etwas eisenzeitlicher Keramik, Hüttenlehm und Knochen vorhanden.

Weiter nördlich wurde relativ knapp unter dem Strassenasphalt eine kohlig-brandige Schicht mit viel Schlacken gefasst, bei denen es sich aber nicht um Metallschlacken, sondern wohl um verschlacktes Steinmaterial oder andere verschlackte Materialien handeln dürfte und die wir als relativ jung einschätzen möchten. Im Juni 2001 informierte die Baufirma den Archäologischen Dienst GR, dass sie zur Zeit im Bereich der ehemaligen Kantonsstrasse (1937-2001) einen rund 1 m breiten Sickergraben von 2.2-3.0 m Tiefe aushebe. Im entsprechenden Graben kam in 1.6-2.2 m Tiefe unter der ehemaligen Kantonsstrasse eine 30-35 cm dicke dunkle Schicht mit Hüttenlehm, Knochen und etwas Keramik zum Vorschein.

Eigentliche Grabungen und Profilaufnahmen erfolgten aus sicherheitstechnischen Gründen nicht (Gefahr des Profilversturzes unmittelbar neben stark befahrener provisorischer Kantonsstrasse), doch konnte die Schicht zumindest auf dem benachbarten Deponieplatz durchsucht werden. Es fanden sich mehrere dünnwandige Keramikfragmente vom Typ Tamins, vereinzelt mit Besenstrich, ferner möglicherweise etwas ältere Ware. Doch dürfte diese Keramik etwa in eine Stufe Ha C/D, vorwiegend Ha D2/D3 datieren. Die Fundstelle befindet sich nur wenige Meter östlich bis südöstlich des Hauses Cresta.

Wieweit diese Siedlungsschicht noch mit der bronzezeitlichen Siedlung auf dem Padnal (Horizont A) in Zusammenhang steht, ist nur aufgrund späterer Flächengrabungen zu entscheiden. Datierung: archäologisch.

AD GR, J. Rageth.