LK 1075, 746218/254747. Höhe 664 m. Datum der Grabung: 3.7.-7.11.2012 (einzelne Tage). Neue Fundstelle. Bibliografie zur Fundstelle: E. Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band 2, 136-152; A. Hardegger/S. Schlatter/ T. Schiess, Die Baudenkmäler der Stadt St. Gallen, 250-262. St. Gallen 1922
Baubegleitung (Umbau). Grösse der Grabung 300 m². Kloster.

Seit April 2011 wurden die Kirche und das Nebenhaus Katharinengasse 21 des 1228 aus einer Stiftung hervorgegangenen späteren Dominikanerinnen-Klosters zum «Forum St. Katharinen» umgebaut und renoviert. Zum Abschluss der Arbeiten wurde der zur Goliathgasse hin gelegene ehemalige Klostergarten neu gestaltet. Die Bauarbeiten wurden nach der Intervention der KA SG archäologisch begleitet. Angeblich befand sich im besagten Garten der zum Kloster gehörige Friedhof. Es wurden aber weder in situ-Bestattungen noch umgelagerte Einzelknochen festgestellt. Mauerreste und ein ausgebrannter Balkengraben belegen hingegen den Standort von Gebäuden der Zeit zwischen Hochmittelalter und frühem Spätmittelalter. Eine angeschnittene grosse Grube ist wohl eher als Latrine denn als Keller zu deuten. Das Gelände wird grossflächig von Brand- und Abbruchschutt des 13./14. Jahrhunderts überlagert, vielleicht von einem der Stadtbrände von 1314 oder 1418. Nach dieser Brandkatastrophe blieb das innerhalb der Klostermauer liegende Areal offenbar ohne Überbauung. Bildquellen belegen ab dem späten 16. Jahrhundert eine Nutzung als Garten. Die Klostermauer aus dem Spätmittelalter wurde unter dem Trottoir der Goliathgasse nachgewiesen.

Archäologische Funde: Keramik, Lavez. Probenentnahmen: verkohltes Material für C14-Datierung. Datierung: archäologisch. Mittelalter. - C14. Latrine/Keller(?): ETH-48563: 904 ± 26 BP (1040-1100 AD , 37,2 % ; 1120-1180 AD 37,2 %, 1 Sigma; 1030-1210, 95,4%, 2 Sigma); Balkengraben mit Brandschutt: ETH-48562: 795 ± 26 BP (1220-1260 AD, 68,2 %, 1 Sigma; 1205-1280 AD, 95,4 %, 2 Sigma). KA SG, E. Rigert, A. Fässler, R. Meyer und M.P. Schindler.