LK 1031, 2678600/1289110. Höhe 487 m.
Datum der Grabung: 31.8.-4.9.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 76, 1993, 233; M. Höneisen, Alamannen in Schleitheim: Von den Friedhöfen zu den Siedlungen. AS 22, 1999, 3, 145-152; M. Höneisen, I. Die frühmittelalterliche Siedlung. In: A. Burzler/M. Höneisen/J. Leicht et al., Das frühmittelalterliche Schleitheim - Siedlung, Gräberfeld und Kirche. Schaffhauser Archäologie 5, 17-47. Schaffhausen 2002; JbAS 97, 2014, 265.
Ungeplante Notgrabung (Fernwärmeleitung). Grösse der Grabung 60 m².
Siedlung.

Neue Hausanschlüsse an die bestehende Holzschnitzelheizung, bei deren Bau im Jahr 2013 eine grössere Fläche der bekannten frühmittelalterlichen Siedlung Schleitheim ausgegraben worden war, führten durch bisher ungestörte Bereiche. Obschon die Leitungsgräben lediglich 40 cm breit waren, erbrachten sie neue Informationen. In einer nicht überbauten Parzelle zwischen dem Kindergarten (Grabung 1992) und der Holzschnitzelheizung (Grabung 2013) durchschnitt der Graben ein Grubenhaus, auf dessen Sohle mehrere verkohlte Balken lagen. In der Verfüllung fanden sich wenige Fragmente frühmittelalterlicher Keramik, etwas Knochen und ein Eisenwerkzeug, aber auch römische Bau- und Geschirrkeramik, was mit der Nähe zum römischen Gutshof SchleitheimBrüel zu erklären ist. Beim gut erhaltenen Grubenhausbefund mit vermutlich abgebrannter Holzkonstruktion im Innern handelt es sich um den ersten Nachweis dieses Gebäudetyps in der Siedlung Brüel. Im weiteren Verlauf des Grabens wurden zusätzlich insgesamt neun Pfostengruben dokumentiert. Die zugehörige Fundschicht liess sich hangaufwärts verfolgen und erweitert das bisher bekannte Siedlungsareal um mindestens 30 m nach Südosten und 10 m nach Südwesten.

Archäologische Funde: Keramik (römisch; Frühmittelalter), Lavez, Knochen.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit; Frühmittelalter.
KA SH, K. Schäppi.