LK 1131, 2681 300/1 220 640. Höhe 745 m.
Datum der Massnahmen: 20.-22.1., 23.4. und 7.5.-12.5.2020.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Tugium 37, 2021 (in Vorb.).
Einzelfunde bei Metalldetektorprospektion, Durchmesser der Fundstreuung ca. 1.5 m.
Konzentration von Fundmünzen im Oberboden.
Im Rahmen einer vom Amt für Denkmalpflege und Archäologie beauftragten Metalldetektor-Prospektionsmassnahme konnte im Januar 2020 am Westhang des Zugerbergs eine Konzentration von 23 Silber- und Bronzemünzen antiker Zeitstellung geortet werden (Abb. 52).
Das aufgefundene Geld setzt sich im Wesentlichen aus ostkeltischen und römisch-republikanischen Prägungen des 2. und 1. Jh.v. Chr. zusammen.
Bei den erstgenannten Geldstücken handelt es sich um keltisches Kleinsilber (Obole) aus Noricum; der Rest besteht aus acht Denaren, einem Quinar, einer unter Octavianus geprägten Bronzemünze (38 v. Chr.?) unbekannten Nominals, einem As (Typ Januskopf/Prora) und, als jüngstes Fundstück, einem Nemausus-As der ersten Serie (15-9/7 v. Chr.).
Die Denare weisen die Münzmeisternamen C. Valerius Flaccus, L. Thorius Balbus, L. Piso Frugi und L. Rubrius Dossenus auf; im Namen des Letzteren ist auch der Quinar herausgegeben worden.
Weitere Denare sind zwei Legionsprägungen (32-31 v. Chr.) des Marcus Antonius und die Imitation eines römisch-republikanischen Denars (nach 78 v. Chr.), die aus dem dakischen Raum stammen könnte.
Die Fundstelle der Münzen liegt im dichten Wald am Rande einer kleinen, plateauartigen Abflachung der ‘Egg’, eines prägnanten, gegen den Zugersee abfallenden Geländerückens.
Im Bereich der Fundstelle wird der anstehende Sandstein der Molasse nur 5-10 cm stark von humosem Waldboden überdeckt; die Münzen streuten über die gesamte Schichthöhe, einzelne lagen direkt auf dem gewachsenen Fels.
Ein konkreter Befundzusammenhang ließ sich nicht erkennen, Plastikreste und kleinteiliger moderner Metallschrott im Oberboden deuten auf eine Störung im Bereich der Fundstelle, etwa durch Waldarbeiten.
Unklar ist derzeit die Datierung und Interpretation aschig-holzkohliger Flecken in den Vertiefungen des anstehenden Sandsteins - auf dem Fels selbst sind keine Brandspuren erkennbar.
Der Münzfund von Eielenwald-Egg ist aufgrund seiner Zusammensetzung bedeutend.
In der Schweiz ist bislang - soweit bekannt - nur ein einziger weiterer Mischfund von keltischen Silbermünzen und republikanischen Denaren entdeckt worden (Belpberg BE; Nick, M. (2015) Die keltischen Münzen der Schweiz. Teil 2, 927-939).
Überdies sind nun offenbar erstmals auf dem Gebiet der Schweiz norische Silbermünzen dieses Münztyps gefunden worden.
Ob es sich beim Fundkomplex um den Inhalt einer einstmals verlorengegangenen Börse oder um einen Akkumulationsfund handelt, muss vorderhand noch offengelassen werden.
Archäologische Funde: Münzen.
Probenentnahmen: C14, Erdproben.
Datierung: numismatisch. 2.-1. Jh.v. Chr.
ADA ZG, R. Agola, M. Montandon, J. Reinhard und G. F. Schaeren; Inventar der Fundmünzen der Schweiz, S. Doswald.
Zug ZG, Eielenwald, Egg
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Détail de la chronique
Commune
Zug
Canton
ZG
Lieu-dit
Eielenwald, Egg
Coordonnées
E 2681300, N 1220640
Altitude
745 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
--
Surface (m2)
--
Date de début
20 janvier 2020
Date de fin
12 mai 2020
Méthode de datation
14C, numismatique
Auteur.e
--
Année de publication
2021
Époques
Empire romain
Type de site
trouvaille isolée
Type d'intervention
découverte fortuite
Mobilier archéologique
métal (monnaies/médailles)
Os
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Matériel botanique
--
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