LK 1031, 2689763/1283717. Höhe 395 m.
Datum der Grabung: Vollgrabung 17.10.-23.12.2016, Einzeltage 10.4.-10.7.2017.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Frauenfelder, Unterirdische Gänge in Schaffhausen. Schaffhauser Mappe 20, 1952, 511.; K. Bänteli/K. Bürgin, Schaffhausen im Mittelalter - Baugeschichte 1045-1550 und archäologisch-historischer Stadtkataster des baulichen Erbes 1045-1900. Schaffhauser Archäologie 11. Schaffhausen 2017.
Geplante Notgrabung (Unterkellerung) sowie baubegleitende Massnahmen. Grösse der Grabung 280 m².
Siedlung.
Zu den ältesten Befunden gehören zwei ungefähr parallel laufende Gräben mit 6 m Abstand und zwei diffuse Grubenstrukturen (Grubenhäuser?). Einer der Gräben wird von einem jüngeren, leicht versetzt laufenden Nachfolger abgelöst. Noch ist deren Funktion nicht geklärt. Sie werden überdeckt von einem bis zu 70 cm mächtigen Schüttungspaket, welches auf fast dem gesamten Grabungsperimeter vorhanden war und auf eine grossflächige Veränderung in der Bebauung deutet.
Über der Planie kam nach Ausweis der Keramik um 1200 ein zweiphasiger Lehmboden mit mehreren Feuerstellen und einem Ofen mit auffällig dicken Wandungen zu liegen (Abb. 47). Eine regelmässige Steinreihe könnte auf einen zweischiffigen Raum hinweisen; seitliche Begrenzungen oder Wandbefunde zur über 24 m² grossen Bodenfläche fanden sich jedoch nicht. Auf gleichem Niveau wie der Lehmboden wurde eine Kiesplanie dokumentiert. Sie deutet auf einen Aussenbereich hin.
Wie etliche den Lehmboden störende Staketenreihen zeigen, wurde das Gebiet später als Garten oder zur Tierhaltung umgenutzt - möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bau des Barfüsserklosters, welches im direkt anschliessenden Areal ab 1253 belegt ist.
Die Grabungsfläche dominierte ein runder Kalksteinschacht von 6 m Durchmesser und über 5 m Tiefe. Es dürfte sich dabei um einen Eis- oder Kühlkeller zur Lagerung von Lebensmitteln handeln, der in die um 1525 durch den Bischof von Konstanz errichtete Kornschütte integriert wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde sein schmaler Zugang zugesetzt und der Bau zu einer nur noch 2 m tiefen Latrinengrube umfunktioniert.
Im Bereich der Liegenschaft Karstgässchen 3 waren die mittelalterlichen Siedlungsbefunde bis auf einen kleinen Streifen durch neuzeitliche Keller und deren Gänge gestört. Sie waren durchwegs mit Abbruchschutt, Sand und Kies verfüllt. Das datierbare Material daraus streut vom Spätmittelalter bis in die Moderne. Die Bauten lassen sich anhand der Katasterpläne des 18. und 19. Jh. den umliegenden Häusern zuweisen. Ihre Sohlen liegen unterhalb der Bautiefe der neuen Unterkellerung und wurden deshalb in keinem Fall erreicht.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Ofenkeramik, Glas, Tonfigur, Leder.
Faunistisches Material: Knochen, bearbeitet und unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14.
Datierung: archäologisch. 11.-20. Jh.
KA SH, M. Bertschi.
Schaffhausen SH, Karstgässchen 1/3
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Détail de la chronique
Commune
Schaffhausen
Canton
SH
Lieu-dit
Karstgässchen 1/3
Coordonnées
E 2689763, N 1283717
Altitude
395 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
280 m2
Date de début
17 octobre 2016
Date de fin
10 juillet 2017
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2018
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, verre, matériel organique
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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