LK 1172, 2708 816/1 200 804. Höhe 1720 m. Datum der Sondierung: 6.8.2020. Neue Fundstelle. Sondierung.

Die Chlusbalm liegt gut versteckt hinter einem Felsband unmittelbar oberhalb des Wanderwegs, der vom Robutzli zum Geitenberg führt. Die nach Südwesten hin orientierte Balm ist 8 m breit, 6 m tief und im Traufbereich 1.5 m hoch. Der Vorplatzbereich ist verkarstet und heutzutage dicht bewachsen (Abb. 16). Im Höhleninneren befindet sich auf der linken Seite eine Trockenmauerstruktur. Die Mauern aus sorgfältig gefügten Kalksteinplatten sind 0.8 m breit. Im April führte Walter Imhof im Eingangsbereich des vermutlich mittelalterlichen Mauergevierts eine sogenannte Kellensondierung durch, in der er in 0.2 m Tiefe eine Holzkohleschicht angrub. Dort wurde im Sommer nochmals eine 0.25 auf 0.25 m grosse Fläche geöffnet und bis in eine Tiefe von 0.45 m ausgegraben. Es kam eine eingetiefte spätbronzezeitliche Feuerstelle zum Vorschein. Als Brennholz verwendete man Fichte (Picea abies). Unter diesem Befund folgten eine gelblich-beige Ablagerung sowie ein dunkelschwarzes Sediment mit wenigen Holzkohlestücken. In der Sondierung kam kein archäologisches Fundmaterial zum Vorschein. Die Balm diente wahrscheinlich Hirten oder Jägerinnen als Unterschlupf. Vergleichbare Befundsituationen sind im Gebiet der Gemeinde Muotathal mehrfach nachgewiesen.

Probenentnahme: Holzkohle. Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit. C14: ETH-10 6373: 3078 ± 23 BP, 1412-1278 BC, cal. 2 sigma; ETH-10 8619: 3157 ± 25, 1499-1326 BC, cal. 2 sigma.