LK 1155, 2752400/1213 200. Höhe 483 m.
Datum der Grabung: 9.3., 14.4. und 20.4.-13.5.2015
Bibliografie zur Fundstelle: B. Frei, Der römische Gutshof von Sargans. AFS 3. Basel 1971; SPM V, 393 f.
Geplante Sondierung (Verkaufs- und Bauabsichten). Grösse der Sondierung: 160 Laufmeter; Geoprospektion: 7136 m².
Siedlung.
Der römische Gutshof, vom 1. bis ins 4. Jh. n.Chr. besiedelt, ist eine bedeutende Fundstelle. Sie ist seit dem 16. Jh. bekannt (Aegidius Tschudi). 1865 führte Paul Immler hier die erste wissenschaftliche Ausgrabung im Kanton durch und legte dabei das Badegebäude auf der heutigen Parz. 2292 frei. Deshalb kommt der Fundstelle auch grosse forschungsgeschichtliche Bedeutung zu. Die Ausgrabungen in den 1920er-, 1930er- und den späten 1960er Jahren liessen einen grossen römischen Gutshof erkennen, dessen genaue Ausdehnung allerdings bis heute nicht definiert werden kann.
Die Anlage ist die grösste im Kanton St. Gallen. Ihrer Bedeutung entsprechend wurde 1968/69 ein Teil der Anlage konserviert und mit einem Schutzbau versehen.
Im Februar wurden private Verkaufs- und Bauabsichten auf der Parzelle 2292 (5500 m²) bekannt. Letztere sowie zwei benachbarte (1276 und 369; 4500 und 4800 m²; im Eigentum der politischen Gemeinde) wurden deshalb im März/April geophysikalisch durch Christian Hübner, GGH Solutions in Geosciences GmbH, Freiburg i.Br., prospektiert.
Wegen der Verunreinigung des Bodens durch Gonzenerz erbrachte indessen nur der Georadar gute Resultate. Durch nachfolgende Sondierungen (Baggerschnitte) auf Parz. 2292 wurden - dank der Geoprospektion - zwei Gebäude römischer Zeitstellung erkannt: ein kleineres (7 × 7 m; mit rundem Annex?) sowie ein grösseres (15 × 15 m). Weitere Gebäudespuren, insbesondere von Holzbauten, können nicht ausgeschlossen werden.
Zudem zeigen sich römische Schichten auf fast dem ganzen Areal. Sie liegen verhältnismässig tief (1-1.5 m unter aktuellem Terrain), unter mächtigen Kolluviumschichten. Unter den römischen Straten wurden weitere organische Schichten entdeckt, die möglicherweise ebenfalls archäologisch bedeutsam sind. Da Wasser in 1.5-2 m Tiefe die Schnitte rasch flutete, konnte nicht tiefer gegraben werden. Tiefenbohrungen würden hier vermutlich Klarheit schaffen. Keine klaren römischen Schichten wurden im Bereich nahe beim Schotterwerk entdeckt (modern gestört).
Im bestehenden Stall wurde das 1865 freigelegte, teilweise noch gut erhaltene römische Bad wiederentdeckt. Andere Teile waren durch den verstorbenen Eigentümer bei Baumassnahmen (Silos, Güllenkästen) unbeobachtet zerstört worden. Die gute Erhaltung des im Schnitt festgestellten Wasserbassins lässt eine Konservierung des Badegebäudes als sehr wünschenswert erscheinen. Allerdings kann der Gesamtzustand des Komplexes erst beurteilt werden, wenn die gesamte Anlage freigelegt ist.
Archäologische Funde: Keramik, Metallfunde.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: geoarchäologische und C14-Proben.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit.
KASG, M.P. Schindler und R. Meyer.
Sargans SG, Malerva, Parz. 369, 1276 und 2292
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Détail de la chronique
Commune
Sargans
Canton
SG
Lieu-dit
Malerva, Parz. 369, 1276 und 2292
Coordonnées
E 2752400, N 1213200
Altitude
483 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
7136 m2
Date de début
09 mars 2015
Date de fin
13 mai 2015
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2016
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, métal
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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