LK 1165, 575 450/197 560. Höhe 458 m. Datum der Untersuchung: März-Juni und November 2007. Bibliographie zur Fundstelle: H. Schöpfer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg. V, Der Seebezirk II, 190. Basel 2000. Geplante Bauuntersuchung mit Sondagen (Umbau). Fläche des Hauses ca. 201 m². Siedlung.
Das kleine Wohnhaus südwestlich des Rathauses fällt durch drei Dinge auf: Als eines von wenigen Gebäuden hat es noch seine ursprüngliche Zweigeschossigkeit bewahrt; abgesehen vom Murtenhof ist es von Südwesten gesehen das erste, das die vorspringende Fassadenflucht der nordwestseitigen Bebauung der Rathausgasse markiert, und schliesslich stellt das gotische Fensterband mit skulptiertem Dekor eine Seltenheit in Murten dar. Im Zuge von Umbaumassnahmen konnten Teile der Baustruktur untersucht und einzelne Bodensondagen vorgenommen werden. Dank der Untersuchungen sind nun eine Vorgängerbebauung, ein vollständiger Neubau vermutlich des 16. Jh., eine wesentliche Umbauphase des 17. oder 18. Jh. sowie verschiedene neuzeitliche Änderungen bekannt. Auf den Vorgängerbau lassen ein vom Abbruch verbliebener Rest der Fassadenwand in der nordöstlichen Brandmauer im Dachgeschoss und ein ausgeraubter Fundamentgraben im Erdgeschoss schliessen.
Dieses frühere Haus folgte der älteren, um 3.50 m zurückliegenden Fassadenflucht, die sich in den südwestlich anschliessenden Häusern noch tradiert hat. Obwohl die Traufwand mindestens 1.50 m höher war als die des späteren Neubaus, sind mangels Hinweisen auf die Lage der Geschossebenen keine Rückschlüsse auf Anzahl der Geschosse oder Raumstrukturen möglich. Die Fassadenreste zeigen Brandspuren, doch ist nicht nachweisbar, dass das Gebäude im Stadtbrand von 1416 zerstört wurde, da offenbar sämtliche Überreste vor der Neubebauung vollständig entfernt worden waren.
Der Neubau entstand im Anschluss an das zwischenzeitlich errichtete nordöstlich anschliessende Rathaus, als zweigeschossiges, ursprünglich nicht unterkellertes Gebäude. Das Erdgeschoss war durch eine quer verlaufende Mittelwand in zwei Hauptzonen unterteilt. Eine durchgehende Bohlendecke im strassenseitigen Bereich könnte noch auf die Bauzeit zurückgehen (dendrochronologische Proben wurden genommen, sind bislang aber noch nicht ausgewertet). Ofennische und Kaminzug weisen auf Beheizbarkeit dieses Raumes hin. Im Obergeschoss befand sich strassenseitig ein grosser Raum mit dem Fensterband, dessen Gewände aussen durch skulptierte Köpfe und Ornamente verziert sind; innen werden die segmentbogigen Überfangbögen auf einer Wappenkonsole abgefangen. Ob die Erschliessung des Hauses bereits ursprünglich mittig erfolgte oder entlang der östlichen Brandwand, liess sich nicht eindeutig feststellen. Rückwärtig schloss sich bis zur nordwestseitigen Stadtmauer ein Hof an.
Umfangreiche Veränderungen erfuhr das Haus im 17./18. Jh.: Im ersten Obergeschoss wurde strassenseitig eine neue Balkendecke eingezogen, der grosse Raum durch eine Bohlenwand unterteilt und durch ein neues Fenster auf der Südwestseite zusätzlich belichtet, ausserdem wurde das Dachwerk etwas angehoben. Vermutlich in der 1. H. 19. Jh. wurde die nordwestseitige Hangmauer erneuert und anschliessend der nördliche Anbau mit Keller errichtet. Erhebliche Eingriffe in die Struktur besonders der nördlichen Haushälfte erfolgten im Verlauf des 20. Jh. Probenentnahmen: dendrochronologische Proben (Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, N.Réf. LRD07/R5898PR).
Sonstiges: Münze, Glas, Keramik, Ofenkacheln, Ziegel, Metall, Holzkohle.
Datierung: archäologisch; bauhistorisch.
AAFR, D. Heinzelmann.
Murten FR, Rathausgasse 15
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Détail de la chronique
Commune
Murten
Canton
FR
Lieu-dit
Rathausgasse 15
Coordonnées
E 2575450, N 1197560
Altitude
458 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
201 m2
Date de début
01 mars 2007
Date de fin
30 novembre 2007
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2008
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
métal (monnaies/médailles), verre, céramique, céramique (élément architectural (prélevé))
Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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