LK 1131, 628 250/228 150. Höhe 440 m. Datum der Grabung: 9.5.-15.12.2000.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Überbauung).
Grösse der Grabung ca. 3000 m². Gräberfeld und Siedlungen.
Im Mai 2000 begann in Baar an der Früebergstrasse der Aushub für eine grössere Wohnüberbauung. Da in den letzten Jahren in der Umgebung der Baustelle bei Aushubarbeiten immer wieder prähistorische Streufunde zum Vorschein gekommen waren, überwachte die Kantonsarchäologie die Aushubarbeiten mit sporadischen Kontrollen.
Im Oberteil eines mächtigen Kiespaketes, das bei einem gewaltigen Hochwasser der Lorze abgelagert worden sein dürfte, entdeckte man menschliche Skelette. Eine sogleich eingeleitete Rettungsgrabung dauerte vom 9.5.-15.12.2000 und brachte über 200 Bestattungen an den Tag. Anhand der reichlich vorhandenen Trachtbestandteile und Beigaben lassen sich die Gräber grob in das 7. Jh. n. Chr. datieren. Es bedeutete eine grosse Überraschung, dass sich nur 700 m nördlich des bekannten frühmittelalterlichen Gräberfeldes im Zentrum von Baar ein weiteres aus derselben Zeit befindet.
Unter der Kiespackung mit den Gräbern kamen in 2-3 m Tiefe in einer ehemaligen Humusschicht zuerst nur einige wenige prähistorische Keramikscherben zum Vorschein. Im Rahmen der nachfolgenden Ausgrabung fand sich ein jungsteinzeitliches Grubenhaus mit einer Seitenlänge von rund 5 m, das in die damalige Oberfläche eingetieft worden war. In der Verfüllung lagen unter einer Brandschicht Hirschgeweihteile, Steinwerkzeuge und zahlreiche Keramikscherben, die der Schnurkeramikkultur zuzuweisen sind. Nordöstlich dieses Hauses stiess man auf zahlreiche Pfostengruben von längeren Holzhäusern, die wahrscheinlich in die Bronzezeit gehören.
Bronzezeitliche Keramik, eine Fibel der Hallstattzeit, zwei keltische Münzen und einige römische Funde beweisen, dass die Schwemmebene der Lorze doch nicht derart fundleer ist, wie man noch bis vor kurzem angenommen hat.
Datierung: archäologisch. Jungsteinzeit; Bronzezeit; Hallstattzeit; Latènezeit; römische Epoche; Frühmittelalter.
KA ZG, St. Hochuli und J. Weiss.
Baar ZG, Früebergstrasse
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Détail de la chronique
Commune
Baar
Canton
ZG
Lieu-dit
Früebergstrasse
Coordonnées
E 2682299, N 1228808
Altitude
440 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
Oui
Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
3000 m2
Date de début
09 mai 2000
Date de fin
15 décembre 2000
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2001
Époques
Moyen Âge, Âge du Bronze, Empire romain, Âge du Fer, Néolithique
Type de site
habitat, funéraire (cimetière), funéraire (groupe de tombes indéterminé), funéraire (tombe)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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