LK 1145, 582 300/216 320. Höhe 428 m.
Datum der Untersuchungen: Januar-Mai und August-Dezember 2000.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 73, 1990, 188; 74, 1991, 238; 75, 1992, 188; 76, 1993, 178f.; 77, 1994, 169; 78, 1995, 194; 79, 1996, 230; 80, 1997, 218; 81, 1998, 263-265; AKBE 1, 1990, 22f.; 2, 1992, 23f.; 3, 1994, 36-53; 4, 1999, 30-37.
Geplante Rettungsgrabung (Erosion des Seegrundes) und Schutzmaßnahmen. Größe der ganzen Siedlungsfläche >25000 m²; bisherige Grabungsfläche >11000 m²; Schutzmaßnahmen 1200 m².
Ufersiedlung.

Das Projekt «Lattrigen Hauptstation» der Bielersee-Equipe sieht zwei sich ergänzende Maßnahmen vor: Erstes soll das durch die Seegrunderosion bedrohte Pfahlfeld im Bereich, in dem keine Kulturschichten mehr vorhanden sind, dokumentiert und beprobt, d.h. abschließend untersucht werden. Im Jahr 2000 wurde im äußersten, seeseitigen Bereich des spätneolithischen Pfahlfeldes eine weitere, etwa 1250 m² große Fläche abschließend untersucht. Zweitens sollen die noch vorhandenen Kulturschichten mit geeigneten Maßnahmen geschützt und damit überliefert werden. Im Spätsommer/Herbst 2000 wurde eine erste Schutzetappe ausgeführt (Abb. 3), die auf den Erfahrungen am Bodensee basiert. Über die zu schützende Fläche wird ein Geotextil ausgelegt, das mit Eisengitter verstärkt ist. Auch das anschließende Einbringen des Kieses mittels Spezial-Ponton (Ausleihe vom Bodensee) wird von der Tauchequipe selbst durchgeführt. Der für den Schutz einer Fläche von 1200 m² benötigte Zeit- und Finanzaufwand von fünf Wochen kann bei der für den Frühling 2001 vorgesehenen zweiten Etappe (1800 m²) sicher noch optimiert werden. Die Kosten werden aber mit Sicherheit wesentlich tiefer ausfallen als jene für eine Tauchgrabung auf einer gleich großen Fläche. Wie effektiv und anhaltend die vorgenommenen Schutzmaßnahmen sind, wird aber erst die Zukunft zeigen. Unter dem Fundmaterial des Jahres 2000 ist eine spätneolithische Kupfernadel besonders zu erwähnen.

Probeentnahmen: Holzproben zwecks Holzartenbestimmung (D. Steffen) und Dendrochronologie (J. Francuz); Sedimentproben für archäobotanische Untersuchungen (Ch. Brombacher, Universität Basel).
Datierung: dendrochronologisch. Schlagdaten zwischen 3203 und 3013 v. Chr.
ADB, Abt. Ur- und Frühgeschichte.