LK 1131, 674 680/225 100. Höhe 440 m. Datum der Untersuchung: Juli 2005. Bibliografie zum Bauwerk: L. Birchler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug 1, 188-191. Basel 1934; E. Villiger, Bericht über die Ausgrabung der Burgruine Hünenberg. Zuger Neujahrsblatt 1947 68-71; K. Heid, Die Keramik der Burg Hünenberg. Zuger Neujahrsblatt 1948, 60-67; H. Schneider, Die Eisenfunde aus der Burg ruine Hünenberg. Zuger Neujahrsblatt 1950, 55-60; E. Villiger, Die Burg Hünenberg. Zugerseezeitung 2, 19522. Jg. 1952, Nr. 10 12.16-18.20-22.25.26; H. Schneider, Gedanken zur Halbarte aus Hünenberg. HA 14, 1983, 267-270; D. Reicke, «von starken und grossen flüejen». Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein. Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 22, 100. Basel 1995; R. Glutz, Burgenforschung mit dem Theodolit. Tugium 14, 1998, 85-93. Geplante Untersuchung (Sanierung) Burg.

Die Burgruine Hünenberg im Kanton Zug wurde 1944-1951 unter der Leitung des Amateurarchäologen Emil Villiger freigelegt und 1961/62 konserviert. Heute sind einzelne Mauern, insbesondere die Reste der Bergfriedes, wieder in bedenklichem Zustand. Eine Sanierung der Anlage wird von Eigentümerschaft, Einwohnergemeinde und Kanton geplant. In diesem Rahmen führten Studierende am Lehrstuhl für Mittelalterarchäologie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie Zug im Sommer 2005 archäologische Voruntersuchungen durch. Bei den auf mehrere Kampagnen angelegten Untersuchungen sollen die Ergebnisse Villigers überprüft, weiterführende Fragen abgeklärt, die geplanten Sanierungsarbeiten begleitet und möglicherweise weitere Sondierungen außerhalb des eigentlichen Burghügels vorgenommen werden.

Die Burg Hünenberg war Sitz des gleichnamigen Geschlechts von kyburgischen, später habsburgischen Dienstleuten, die im 12.-14. Jh. zur lokalen Führungsschicht zählten. Die Burg ging in mehreren Umbauphasen aus einer hochmittelalterlichen Anlage mit Ringmauer hervor. Letztere wurde vermutlich in der 1. H. 13. Jh. mit einem Turm bewehrt. Im Spätmittelalter verlor die Burg an Bedeutung. Der Turm stand aber gemäß alten Ansichten bis ins 18. Jh. noch in weiten Teilen aufrecht. Die Ausgrabungen Villigers, die im Rahmen der laufenden archäologischen Untersuchungen ebenfalls neu bearbeitet werden sollen, haben dank einer umfangreichen Fotodokumentation aufschlussreiche Hinweise zur Baugeschichte und zahlreiche, zum Teil einzigartige Funde (Architekturfragmente, Gefäß- und Ofenkeramik, Waffen etc.) geliefert.

Datierung: archäologisch; historisch. Kunsthistorisches Institut der Universität Zürich, G. Descouudres und G. Meier; KA ZG, A. Boschetti-Maradi und P. Holzer.