LK 1131, 678 540/226 500. Höhe um 413 m.
Datum der Grabung: 16.11.2012-3.4.2013.
Bibliografie zur Fundstelle: J. Speck, Neolithische und bronzezeitliche Ufersiedlungen am Zugersee. Schriften des Kantonalen Museums für Urgeschichte Zug 40, 16-18. Zug 1991; JbAS 93, 2010, 213.221 Abb. 5; 94, 2011, 228f. Abb. 2; 95, 2012, 168f. Abb. 8.9; Tugium 26, 2010, 17f.; 27, 2011, 19-21; 28, 2012, 25f.; E. Gross/R. Huber/G.F. Schaeren, Wohnen mit Seesicht - damals wie heute bevorzugt. as. 36, 2013, 2, 29-37.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung 430 m². Seeufersiedlung.
Das Neubauprojekt «Alpenblick II» in Cham wird - mittlerweile in «OneOne» umbenannt - seit Mitte 2009 archäologisch begleitet. 2011 wurde der Südteil des zugehörigen Grundstücks Zugerstrasse 112 ergraben, nach dem Abbruch des zunächst stehengebliebenen Einfamilienhauses Anfang November 2012 wurde in einer viermonatigen Winterkampagne auch der Rest der Parzelle untersucht und damit die verbliebene Lücke zu den Grabungsflächen von 2009-2010 geschlossen. Unter der Bodenplatte des abgebrochenen Gebäudes waren die Kulturschichten überwiegend gut erhalten und nicht etwa - wie im Vorfeld vermutet - vollständig ausgeräumt. Wie bereits im Südteil des Grundstückes lassen sich zwei trockengefallene, stark mit (Hitze-)Steinen durchsetzte Reduktionshorizonte fassen, die von einer allerdings nicht flächig vorhandenen Seekreide getrennt sind. Die Steinstreuung des oberen Reduktionshorizontes ist dabei überwiegend sehr dicht, das Schichtmaterial ist deutlich durch die hangenden tonig-schluffigen, teils seekreidigen Seesedimente überprägt. Insbesondere im Osten der Grabungsfläche scheint die Schicht kaum dem erosiven Einfluss des Sees ausgesetzt gewesen zu sein, gegen Westen, zum eponymen Bachgraben hin, keilt der Horizont jedoch aus. Das reiche, typologisch an den Übergang von Früh- zu Mittelbronzezeit zu datierende Fundmaterial umfasst neben Siedlungskeramik und Knochen wie bereits 2011 zahlreiche Bronzefunde, etwa Nadeln, Dolche und Pfeilspitzen, sowie ein Angelhaken und eine Lanzenspitze. Wie in den vorhergehenden Grabungskampagnen wurde das Schichtmaterial aller Kulturschichten vollständig über ein 5 mm-Gitter geschlämmt, um auch die Kleinfunde repräsentativ bergen zu können - diese Mühe wurde durch eine Reihe weiterer Quarzkeramik- und Bernsteinperlen belohnt. Der untere, v.a. schnurkeramische Funde enthaltende Reduktionshorizont besteht ebenfalls überwiegend aus einer dichten bis stark aufgelockerten Steinstreuung, ist jedoch über weite Strecken deutlich stärker vom See aufgearbeitet. Anders als 2011 wurden 2012-2013 in dieser Schicht einzelne Horgener Scherben geborgen. Im Liegenden ist eine streckenweise nur in Sackungstrichtern erhaltene Strate aus verschwemmter Holzkohle auszumachen, die häufig nicht vom unteren Reduktionshorizont zu differenzieren ist. Sie wird gegen Nordwesten ausgeprägter, damit einhergehend wird hier auch der untere Reduktionshorizont deutlich holzkohlehaltig. Im Bereich einer weiteren Zwischenseekreide lässt sich die Holzkohleschicht hier sogar noch weiter aufgliedern. Gegen Nordosten, im Anschluss an die Grabungsflächen von 2009-2010, ergeben sich allerdings deutliche Veränderungen in den Schichtverhältnissen: Die Kulturschichten fallen hier zu einem einzigen stark erodierten Reduktionshorizont zusammen, gleichzeitig wird die Matrix der Deckschichten, offenbar in Folge höherer Fließgeschwindigkeiten des Wassers bei der Sedimentation, deutlich sandiger; hier ist ein deutlich stärkerer Einfluss des Sees spürbar. In der Seekreide unter den Kulturschichten wurden weitere 2054 Hölzer und 290 Pfahlschatten eingemessen und beprobt. Die Pfahldichte liegt bei 5,5 Pfählen pro Quadratmeter. Das Pfahlfeld im Alpenblick wurde im Sommer 2013 weiter komplettiert (s. Jungsteinzeit, Cham ZG, Bachgraben Alpenblick II |OneOne|).
Archäologische Funde: Keramik, Felsgestein, Silex, Knochen, Geweih, Metall, Quarzkeramik (Fayence, Glasfritte), Bernstein, Holz. Probenentnahmen: Dendro; Mikromorphologie; Makroreste; C14.
Datierung: archäologisch. Horgen; Schnurkeramik; Frühbronzezeit; Mittelbronzezeit.
ADA ZG, J. Reinbard und G. Schaeren.
Cham ZG, Bachgraben, Zugerstrasse 112
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Détail de la chronique
Commune
Cham
Canton
ZG
Lieu-dit
Bachgraben, Zugerstrasse 112
Coordonnées
E 2678540, N 1226500
Altitude
413 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, dendrochronologie, micromorphologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
430 m2
Date de début
16 novembre 2012
Date de fin
03 avril 2013
Méthode de datation
14C, dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2014
Époques
Âge du Bronze, Néolithique
Type de site
habitat, habitat (site palafittique)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, pierre, matériel organique (objet en bois)
Os
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Matériel botanique
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