LK 1034, 727 400/278 540. Höhe 500 m.

Datum der Arbeiten: 17.3.-25.4.2008.

Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 234f.; E. Meier, Die Ruine Chastel in Tägerwilen TG. Mittelalter - Moyen Age - Medioevo - Temp medieval 13, 2008, 2, 61-68.

Sondage und Restaurierung.

Burgstelle.

Auf dem Plateau der in Restaurierung befindlichen Burgruine (Abb. 51) wurde erstmals eine Reihe von Sondierschnitten angelegt, um Einblick in die Stratigrafie und Aufschluss über mögliche Bauphasen zu erhalten. Ein Profil durch den mutmaßlich ältesten Gebäudegrundriss im Osten der Anlage zeigt einen durchgehenden Brandhorizont, der auf die Zerstörung der Burg im Schwabenkrieg 1499 zurückzuführen sein dürfte. Der Schnitt lieferte aus der Auffüllung im Gebäudeinnern auch eine bedeutende Menge mittelalterlicher Ofenkeramik. Im Fundament der heutigen Ringmauer konnte eine ältere Bauphase nachgewiesen werden. Der Palas, dessen noch stehende Südwand im Vorjahr restauriert worden war, wurde mit weiteren Schnitten in der gesamten Ausdehnung lokalisiert. Es handelt sich um einen sehr stattlichen Bau mit einer Grundfläche von 25 × 14 m. Unter dem heutigen Terrain liegt sein vollständig erhaltenes Kellergeschoss. Ein aus der Schuttfüllung geborgener, verkohlter Balken wurde dendrochronologisch untersucht und ergab ein Kernholzdatum um 1359 (mit Vorbehalt). Die Lokalisierung des Palas ist ein wichtiger Mosaikstein zum Gesamtplan dieser bedeutenden, aber weiterhin nur lückenhaft erforschten Anlage.

Die diesjährige Restaurierungskampagne bestand in verschiedenen lokalen Flickungen, der Ausbesserung der Turmfassaden und dem Einbau einer Stahltreppe im Turm. Mit der Erstellung von Brüstungen und Zugangswegen und mit landschaftspflegerischen Maß-nahmen fand das Projekt einen gelungenen Abschluss.

Archäologische Funde: Mittelalterliche Ofenkeramik.

Probenentnahmen: Holzproben für Dendrochronologie.

Datierung: historisch; dendrochronologisch. Kernholzdatierung 1359 (B).

Amt für Archäologie TG.