LK 1069, 649 720/265 900. Höhe 358 m.
Datum der Grabung: 2.-11.3.2010.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung ca. 120 m².
Siedlung.
Nachdem im Winter 2009 in einer Baugrube in Hangfusslage in der Bützerbreite in Sulz eine bronzezeitliche Brandschicht beobachtet worden war, führte die KA AG Anfang 2010 bei einem angrenzenden Bauprojekt eine Notgrabung durch. Nach dem Abtragen der 10-15 cm mächtigen Brandschicht zeichneten sich im nachglazialen sterilen Ton zahlreiche Pfostengruben ab, welche zu unterschiedlichen Strukturen gehört haben. Eine davon lässt sich deutlich zu einem N-S orientierten, rechteckigen Hausgrundriss von 5 m Breite und 7 m Länge rekonstruieren. Der einschiffige Pfostenbau besaß paarweise angeordnete Wandpfosten und drei Pfosten an der Giebelseite. Ein in der südlichen Hälfte des Baus und von der Firstachse leicht verschobener, nicht sonderlich tief reichender Pfosten kann auf eine Innenteilung hindeuten. Bruchstücke von angeziegeltem Lehm mit Flechtwerkabdrücken im Fundmaterial stammen sehr wahrscheinlich von einer Wandverkleidung. Im Innenraum war keine ebenerdige Feuerstelle nachweisbar, eine Interpretation des Baus als Wohnhaus bleibt offen.
Ein Brand führte zur Zerstörung und Auflassung der erfassten Strukturen, ein Wiederaufbau kann ausgeschlossen werden. Im Innenraum des Pfostenbaus war das Fundaufkommen in der entstandenen Brandschicht ausgesprochen hoch. Hier lagen zahlreiche Keramikfragmente, welche zum Zeitpunkt der Brandzerstörung zum Geschirrinventar des Hauses gehört hatten. Weitere archäologische Beobachtungen im Umfeld lassen eine Ausdehnung der Befunde auf einer Fläche von 3000 m² vermuten.
Unter den gesamten Funden ist vor allem Keramik zu nennen, darunter kammstrichverzierte Scherben, Kalottenschalen mit Mäanderverzierung und Schulterbecher mit Schnurdurchlochung. Vergleichsfunde sind zahlreich aus den spätbronzezeitlichen Ufersiedlungen bekannt. Gleiches gilt für das Fragment eines Mondhorns sowie für eine Kugelkopfnadel. Bruchfrische Gneisbrocken müssen von nördlich des Rheins stammen und sollten wohl zum Magern von Keramik aufbereitet werden. Auffällig unter dem Fundmaterial ist das Fehlen von Knochen, nur wenige kalzinierte Stücke sind erhalten. Diese Tatsache ist nicht auf die Erhaltungsbedingungen der Knochen zurückzuführen.
Die Siedlung bestand nur wenige Jahre oder Jahrzehnte und brannte dann ab. Ob ein Grund für ihre Errichtung die nahe gelegene Salzquelle war, nach der auch der heutige Ort benannt ist, kann bisher nicht entschieden werden.
Archäologische Funde: Keramik, Bronzenadel.
Faunistisches Material: wenige kalzinierte Knochen.
Probenentnahmen: Sedimentproben, botanische Proben.
Datierung: archäologisch. HaA2/B1, ca. 1050/950 v. Chr.
KA AG L. Galioto, Ch. Maise und D. Wälchli.
Sulz AG, Bütz
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Details of the chronicle
Municipality
Laufenburg (Former municipality: Sulz)
Canton
AG
Location
Bütz
Coordinates
E 2649720, N 1265900
Elevation
358 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
Yes
Sampling
botanical remains, geoarchaeological sediment sample
analyses
--
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
3000 m2
Start date
02 March 2010
End date
11 March 2010
Dating method
archaeological
Author
--
Publication year
2011
Period
Bronze Age
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
metal (jewelry), ceramic
bones
animal bones (dispersed), burnt bones
Botanical material
other
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