LK 1091, 672 580/251 130. Höhe 390 m.
Datum der Sondierung: 29.4.-26.5.2003.
Bibliografie zur Fundstelle: Ch. Ebnöther, Der römische Gutshof in Dietikon. Monogr. Kantonsarchäologie Zürich 25. Zürich/Egg 1995.
Geplante Sondierungen (Bauprojekt).
Römischer Gutshof.
Hofmauer und Nebengebäude.

Zur archäologischen Abklärung eines größeren Areals im Vorfeld der Realisierung eines Bauvorhabens an der Vorstadtstrasse 44-52 wurden sieben Sondierschnitte angelegt. In diesem unweit des heutigen Reppischverlaufs gelegenen Bereich waren die Hofmauer und verschiedene Nebengebäude des Gutshofs zu erwarten. An mehreren Stellen erschien unter den mehr oder weniger mächtigen neuzeitlichen Schichten direkt der gewachsene Boden. In einem Suchschnitt aber wurde unter dem Humus und neuzeitlichem Planiermaterial eine NW-SE-verlaufende römische Mauer beobachtet, bei welcher es sich wohl um die Umfassungsmauer der Gutshofanlage handelt. Es ist das erste Mal, dass sie westlich der Reppisch gefasst wurde. Die von Ch. Ebnöther postulierte Flucht entspricht weitgehend dem vorgefundenen Verlauf. Das Fundament ist rund 60 cm breit und fünf Lagen hoch erhalten; aufgehendes Mauerwerk dagegen fehlte. Unmittelbar östlich der Hofmauer und ursprünglich daran anstoßend fand sich eine etwa rechtwinklig dazu verlaufende, ca. 30 cm breite Mauer aus Geröllen und gesägten, vermutlich wiederverwendeten Tuffstücken. Sie begrenzt eine Reihe von mindestens drei umgedrehten, längs verlegten Flachziegeln. Möglicherweise liegt daneben eine zweite Reihe. Es dürfte sich bei der angeschnittenen Struktur um eine Räucher- oder Darranlage handeln, wie sie auch in anderen Nebengebäuden in Dietikon nachgewiesen sind. Sie wurde sekundär in das Gebäude eingebaut. Der Typus mit Ziegelplatten, die seitlich von einem Mäuerchen begrenzt werden, ist allerdings in Dietikon bisher nicht nachgewiesen. Da solche Ofen- oder Darranlagen bislang immer in Nebengebäuden oder aber daran angebaut gefunden wurden, ist davon auszugehen, dass wir uns in oder bei einer dieser charakteristischen Ökonomiebauten befinden. Damit wird auch klar, dass die Nebengebäude westlich der Reppisch nicht genau an den angenommenen Standorten lagen, sondern etwas versetzt. Denkbar wäre, dass die Nebengebäude im Bereich der Reppisch das Bachbett seitlich flankierten und von dort an wieder die regelmäßige Anordnung folgte. Allerdings konnte der Verlauf der Reppisch in römischer Zeit bisher nicht sicher gefasst werden.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Baukeramik, Glas, Metall, Knochen.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit(?); 2.-3. Jh. n.Chr.; Neuzeit.
K A Z H, D. Käch