LK 1070, 2665 448/1 259 235. Höhe 381 m.
Datum der Grabung: 14.3.-24.3.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Koller, H./Doswald, C. (1996) Aquae Helveticae - Baden: die Grabungen Baden Du Parc 1987/88 und ABB 1988. Veröff. GPV 13. Brugg; Schucany, C. (1996) Aquae Helveticae: zum Romanisierungsprozess am Beispiel des römischen Baden. Antiqua 27. Basel.
Sondierung (anstehende Überbauung einer Fläche von rund 14 '000 m²).
Grösse der Grabung 100 m².
Siedlung. Römischer vicus.
Das aktuell als Parkplatz genutzte Gebiet der Verenaäcker wurde im März 2023 in 10 Sondierschnitten auf seine archäologische Relevanz untersucht (Abb. 25). Diese Aufschlüsse bestätigten das von den Grabungen der 1970er- und 1980er-Jahren bekannte Bild, das auf eine stark auf strassennahe Bereiche beschränkte römische Streifenhausarchitektur mit Hinterhofarealen hinweist. Zwei Sondierschnitte mit rund 40-50 m Entfernung von der heutigen Römerstrasse bzw. der antiken West-Ost-Strasse zeigen Aussenniveaus, z. T. mit Steinpflästerungen, die mit Hinterhofarealen in Verbindung stehen dürften. Gegen Norden verdichtet sich das Befundbild des anthropogenen Einflusses zusehends: im Sondierschnitt S 10 ist in rund 25 m Abstand zur Strasse ein mutmasslicher Bauplatz von Steinbauten zu belegen, in Sondierschnitt 6 schliesslich sind gut erhaltene Laufniveaus und konstruierte Böden (Innenniveaus) in einer antiken Stratigraphie von rund 1.7 m Mächtigkeit dokumentiert worden. Aufgrund der Lage des Schnittes S6 in unmittelbarer Strassennähe zeichnen sich hier möglicherweise befestigte Böden innerhalb der südseitig zur Strasse gelegenen Portikus ab.
In Sondierschnitt 10 ist ein wichtiger stratigraphischer Aufschluss dokumentiert worden, der die Abfolge einer 0.2-0.3 m mächtigen Brandschuttschicht von Fachwerkgebäuden mit der anschliessenden Überdeckung durch einen mutmasslichen Bauplatz zu Steingebäuden zeigt. Unter Vorbehalt könnte es sich dabei um die in Baden mehrfach nachgewiesene «Versteinerung» der privaten Wohnbebauung im ausgehenden 1. Jh. n. Chr. handeln (vgl. Schucany 1996).
Das Fundmaterial belegt eine Besiedlung ab dem mittleren 1. Jh. n. Chr. bis in die mittlere Kaiserzeit. Spätantike Funde sind nicht zu verzeichnen. In den Keramikensembles, insbesondere aus den Hinterhofarealen, ist der hohe Anteil an Amphorenscherben auffällig. Mittelalterliches Fundmaterial fehlt offenkundig, eine regelmässige Begehung scheint erst in der Neuzeit bzw. dem Übergang zur Moderne wieder einzusetzen.
Archäologische Funde: Gefäss- und Baukeramik, Buntmetall, Eisen, Metallschlacken, Glas.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Frühe und mittlere Kaiserzeit.
KAAG, M. Flück und S. Jörg.
Baden AG, Verenaäcker
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Details of the chronicle
Municipality
Baden
Canton
AG
Location
Verenaäcker
Coordinates
E 2665448, N 1259235
Elevation
381 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Discovery date
--
Surface (m2)
100 m2
Start date
14 March 2023
End date
24 March 2023
Dating method
archaeological
Publication year
2024
Period
Roman Era
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (sondage)
Archaeological finds
ceramic (container), ceramic (architectural element), metal, glass (container)
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
--
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