LK 1314, 729 261/121 266. Höhe 293 m. Datum der Grabung: April 2007-November 2008. Bibliographie zur Fundstelle: Jahresbericht des Archäologischen Dienstes Graubünden und der Denkmalpflege Graubünden 2002, 135 f. Geplante Notgrabung (Autobahnbau). Grösse der Grabung ca. 7000 m². Siedlung. Gräber.
Als Ersatz für das quer durch Roveredo führende heutige Trasse der A13 soll eine Umfahrungsstrasse mit Tunnel gebaut werden. Der AD GR führte daher bereits im Jahr 2002 Sondierungen und geomagnetische Messungen durch, um abzuklären, ob Siedlungs- oder andere kulturgeschichtliche Reste davon betroffen sein würden. Die Sondagen und Messungen blieben im Talgrund negativ; am südlichen Talrand aber stiess man in bis zu 2.5 m Tiefe auf Befunde der Bronze-, der Eisenzeit, der römischen Epoche und des Hochmittelalters (Steinkistengräber). Im Frühjahr 2007 lagen die definitiven Pläne und die Ausführungsbewilligung für das Bauprojekt vor, was die Grabung auslöste. Es zeigte sich schnell, dass die Schichtverhältnisse komplexer waren als es in den Sondierungen geschienen hatte. Zudem hatte sich die von Baueingriffen betroffene Zone von 3000 m² auf 7000 m² vergrössert. Dank der Einsicht und dem Verständnis der betroffenen Kantons- und Bundesstelle (Tiefbauamt GR und Bundesamt für Strassen ASTRA) wurden im Sommer wegen der veränderten Situation ein neues Budget und ein realistischer Zeitplan bewilligt. Offen bleibt vorläufig, ob in den Schichten bis auf die projektierte Sohle bei der Tunneleinfahrt (20 m unter der heutigen Oberfläche), mit archäologischen Strukturen aus der Jung- und der Mittelsteinzeit zu rechnen ist. Aus technischen Gründen sind tief reichende Sondierungen erst nach Abschluss der ersten Etappe der Grabung im Frühjahr 2008 möglich. Aus der Neuzeit stammen hangparallele Trockenmauern von abgegangenen Weinbauterrassen. Infolge der landwirtschaftlichen Nutzung des Geländes in den vergangenen Jahrhunderten sind die tiefer liegenden mittelalterlichen und römischen Schichten durchmischt. Die Bodenbearbeitung ist auch daran zu erkennen, dass einige Deckplatten der hochmittelalterlichen Steinkistengräber entfernt, zertrümmert oder verschoben sind. Römisch und vermutlich auch frühmittelalterlich sind ebenfalls parallel zum Hang angelegte Trockenmauern, die wie die Steinverkeilungen von Pfosten mit der landwirtschaftlichen Nutzung des Areales in Zusammenhang stehen. Wegen der Durchmischung der Schichten ist die Zuweisung von datierenden Funden zu den Befunden nicht eindeutig. Die Fundkomplexe enthalten bis auf die eisenzeitlichen Siedlungsbefunde hinunter neben römischen Funden immer wieder neuzeitliche Scherben. Bei den stark fragmentierten Terra Sigillata-Scherben stellt sich die Frage, ob sie von einer im Bereich der Grabung bestehenden Siedlung oder einem weiter oben am Abhang gelegenen Gehöft stammen und von dort verschwemmt wurden. Von einer Siedlung mit Wohnbauten kann für die Eisenzeit gesprochen werden. Vier C14-Daten belegen eine Dorfanlage der jüngeren Eisenzeit, zahlreiche Funde sind älteren Abschnitten der Eisenzeit zuzuweisen. Die Hausgrundrisse sind als meist rechteckige Steinschüttungen zu erkennen, die vermutlich der Bodenfestigung dienten. Darüber sind Holzbauten mit Rahmenwerk zu rekonstruieren, da Pfostenlöcher fehlen. Die Hauptmasse der eisenzeitlichen Funde machen die Gefässscherben aus. Datierende Objekte aus Metall (Abb. 13) sind kaum vertreten, Tierknochen sind aufgrund der Bodenbeschaffenheit seltene Funde. Die bronzezeitliche Kulturschicht wird im Winter 2007/2008 freigelegt. Den C14-Daten aus einem Sondiergraben nach zu schliessen, stammt sie aus der mittleren Bronzezeit.
Anthropologisches Material: bisher über 20 Skelettgräber. Die Knochen sind aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht oder nur schlecht erhalten.
Probenentnahme: C14-Proben von Skeletten; C14-Proben von Holzkohle aus den Siedlungsschichten.
Datierung: archäologisch; C14. Bronzezeit; Eisenzeit; Römische Zeit; Mittelalter.
ADGR, M. Seifert.
Roveredo GR, Valasc, Umfabrung Roveredo A13c
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Roveredo (GR)
Kanton
GR
Ort
Valasc, Umfabrung Roveredo A13c
Koordinaten
E 2729261, N 1121266
Höhe
293 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Knochen
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
7000 m2
Datum Beginn
April 2007
Datum Ende
30 November 2008
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2008
Epoche
Eisenzeit, Römisches Reich, Mittelalter, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
menschliche Skelette, vereinzelte menschliche Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle