LK 1031, 2689644/1283743. Höhe 403 m. Datum der Grabung: Tageweise Einsätze seit dem 16.9.2020, die Arbeiten laufen 2021 weiter. Alte Fundstelle. Bibliographie zur Fundstelle: Bänteli, K./Bürgin, K. (2017) Schaffhausen im Mittelalter - Baugeschichte 1045-1550 und archäologisch-historischer Stadtkataster des baulichen Erbes 1045-1900. Schaffhauser Archäologie 11. Schaffhausen. Geplante Notgrabung (Leitungssanierung und Elektrifizierung der Busbetriebe). Größe der Grabung ca. 180 m². Siedlung, Stadtbefestigung.
Die Schaffhauser Verkehrsbetriebe streben die Elektrifizierung der gesamten Busflotte an. Dazu sind im Boden verankerte Ladestationen nötig. Gleichzeitig mit diesen Arbeiten werden die Werkleitungen in der Bahnhofstraße komplett ersetzt. Aus früheren Untersuchungen und historischen Quellen ist bekannt, dass in der Bahnhofstraße Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit Mauer, Gegenmauer und dazwischenliegendem Graben erhalten sind. Der Graben wurde spätestens mit dem Bau der Rheinfallbahn 1857 aufgefüllt und zur Ringstraße umfunktioniert. Bereits im ersten Schacht stieß man auf eine rund 3 m hoch erhaltene Mauer aus Kalksteinquadern. Die Mauerkrone lag unmittelbar unter der Kofferung des modernen Belags. Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei um die Stadtmauer aus dem mittleren 15. Jh. Mittels drei Sondierungen stellte man fest, dass der geplante Leitungsgraben genau dem Verlauf der Mauer entsprach. Nach Gesprächen mit dem Ingenieur konnte der Leitungsverlauf soweit verlegt werden, dass die Stadtmauer zum allergrößten Teil erhalten bleibt. Die Mauer ist auf der Abbruchkrone rund 1,2 m breit, am tiefsten Untersuchungsort (3 m unter Terrain) betrug die Breite rund 2 m. Sie ist aus Kalkquadern und -blöcken unterschiedlicher Größen in unregelmäßigen Lagen gefügt und mit einem harten Kalkmörtel verbunden. Die im Graben angetroffene Ostfront wurde gegen den Dreck gesetzt. Zur grabenseitigen, auf Sicht gemauerten Westfront gibt es bisher erst einen kleinen Aufschluss. Aus der Verfüllung des Stadtgrabens stammen große Mengen Töpfereiabfall, Geschirr- und Baukeramik. In zwei Quergräben rechtwinklig zum Verlauf der Bahnhofstraße stieß man auf eine weitere, deutlich schmalere Mauer. Sie war maximal 80 cm breit und bestand aus Kalksteinquadern und -platten. Diese Mauer dürfte der zähringischen Stadtmauer um 1200 entsprechen. Aufgrund des engen Zeitplans konnten zu dieser Mauer keine Schichtanschlüsse untersucht werden.
Archäologische Funde: Ofenkeramik, darunter auch Halbfabrikate und Ofenlehm, Gefäßkeramik, Eisennägel. Faunistisches Material: Schweine- und Rinderknochen. Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter; Neuzeit, 13.-19. Jh. KA SH, Miriam Bertschi.
Schaffhausen SH, Bahnhofstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Schaffhausen
Kanton
SH
Ort
Bahnhofstrasse
Koordinaten
E 2689644, N 1283743
Höhe
403 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Nein
Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
180 m2
Datum Beginn
16 September 2020
Datum Ende
31 Dezember 2021
Datierungsmethoden
Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2021
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Stadt), Infrastruktur (military_installations )
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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