LK 1011, 687 850/290 350. Höhe 519 m.
Datum der Grabung: 11.-14.10.1993.
Neue Fundstelle. Ungeplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 200 m².
Siedlung.

Beim Aushub für ein Einfamilienhaus, in dessen Umkreis in den 60er-Jahren verschiedentlich Schlacken zu Tage traten, wurde am Ostrand der Baugrube eine Grubenstruktur angeschnitten. Dank der Fundmeldung von H. Worm konnte sie untersucht werden. Bei der maschinellen Freilegung stellte sich heraus, dass es sich hierbei um zwei sich überschneidende, W-O orientierte Grubenhäuser handelt. Das westliche Haus war rund 2.8 m breit, 4 m lang und lag einen guten Meter unter der Humusoberfläche. Es wies 3 Pfosten auf; ein vierter Pfosten in der NW-Ecke konnte nicht nachgewiesen werden. Das östliche Grubenhaus von 2.4 × 3.8 m wies 6 Innenpfosten auf. Zusätzlich wurde noch je ein Pfosten direkt ausserhalb der N- und S-Wand, rund 1 m westlich der O-Wand, festgestellt. Sie dürfen wohl ebenfalls zur Hauskonstruktion gehören. Die Sohle dieses Hauses lag rund 10 cm tiefer als diejenige des westlichen Grubenhauses. In beiden konnten keine Benutzungshorizonte nachgewiesen werden. Sie sind, soweit noch erkennbar, in einem Mal verfüllt worden. Eine zeitliche Abfolge der beiden Häuser war aufgrund des einheitlichen, ausgesprochen fundarmen Füllmaterials nicht möglich, doch dürfte das östliche Grubenhaus entweder jünger sein, oder einen jüngeren Anbau darstellen. Verteilt über den ganzen Dorfkern ist dies bereits die dritte Stelle in Merishausen, wo sich mittelalterliche Grubenhäuser nachweisen liessen. Ebenso sind an fünf Stellen alamannische Gräber zum Vorschein gekommen, was den Schluss nahelegt, das Dorf habe sich aus einzelnen Gehöften heraus entwickelt, die auch separate Bestattungsplätze aufwiesen.

Archäologische Kleinfunde: Keramik (1 RS), 3 Eisenobjekte, 1 Knochenpfriem.
Faunistische Material: unbearbeitet.
Datierung: archäologisch.
Kantonsarchäologie SH.