LK 1131, 681 590/224 380. Höhe 425 m. Datum der Untersuchung: 29.7.2008.
Bibliografie zum Bauwerk: V. Lurhiger, Die Altstadt-Obergasse in Zug und ihre Bewohner. Zuger Kalender 83, 1938, 48-62.56; Tugium 1, 1985, 33; 5, 1989, 38.
Geplante Dendrobeprobung. Siedlung.

Das Haus Grabenstrasse 30 wurde 1981 archäologisch untersucht. Anlässlich eines Mieterwechsels 2008 konnte es nachträglich dendrochronologisch datiert werden.
1981 wurden folgende Bauphasen festgestellt: Auf den Bau der Ringmauer der Zuger Altstadt im Osten der Parzelle und Spuren von Bauten des 13. und 14. Jh. folgte als vierte Bauphase ein teilweise noch erhaltener, dreigeschossiger Bohlen-Ständerbau. Seine Hauptfassade liegt an der Oberaltstadt-Gasse im Westen. Das unterste Geschoss ist eine separat abgebundene Ständerkonstruktion. Darauf ruht ein nach Westen vorkragender zweigeschossiger Bohlenständerbau, dessen Rückseite bzw. Ostfassade durch die Ringmauer definiert wird. Der rückwärtige Teil des Erdgeschosses an der Ringmauer wurde in einer weiteren Phase in einen gemauerten Kellerraum umgebaut. Der heutige Westeingang führt von der erst 1835 auf dem zugeschütteten Stadtgraben angelegten Grabenstrasse in das ehemalige erste Obergeschoss. Die Nordwand der Stube im ersten Obergeschoss im Westteil des Hauses ist bemalt. Es handelt sich um eine ins Jahr 1524 datierte Kreuzigungsszene. Unter dieser Malerei fanden sich Reste einer älteren verrußten Bemalung.
Fünf Holzproben des Bohlenständerbaus wurden 2008 dendrochronologisch datiert. Die Mittelkurve endet mit Waldkante 1406/07. Das Baujahr dürfte 1407 oder unmittelbar danach liegen. Viktor Luthiger identifiziert das 1408 erwähnte Haus eines Heini Kibli mit diesem Haus. Die Deckenbalken des nachträglich eingebauten gemauerten Kellers wurden ebenfalls dendrochronologisch beprobt. Vier davon bilden eine Mittelkurve mit Waldkante 1579/80.

Probenentnahmen: für Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch, 1407.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi.