LK 1072, 699 190/262 825. Höhe 470 m.
Datum der Grabung: November 2002-Februar 2003.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 200 m².
Siedlung.

Als wichtigster Befund darf die auf einer Länge von 3.7 m erfasste Kieskofferung einer EW-gerichteten Strasse betrachtet werden. Sie ist ca. 3 m breit und wird auf beiden Seiten von einem Strassengraben flankiert. Der südliche Graben wurde auf einer Länge von 14 m erfasst. Die neue, parallel zur Vicus-Hauptstrasse verlaufende Strasse ist eine weitere, wichtige Ergänzung im nach wie vor lückenhaften Bild des römischen Strassendorfs. Offen bleibt, ob sie den nördlichen Abschluss des Vicus bildet oder ob hangseitig mit weiteren Gebäuden gerechnet werden darf.

Im Anschluss an den südlichen Strassengraben wurden Teile eines Gebäudes mit strassenseitiger Portikus ausgegraben. Der Bau war in Schwellbalkentechnik errichtet worden. Es könnte sich, wie schon im Nordostquartier des Vicus festgestellt wurde, um einen Hallenbau, wohl aus der 2. Hälfte des 1. Jh., handeln; für eine definitive Ansprache ist der Ausschnitt jedoch zu klein. Wahrscheinlich gegen Ende des 2. Jh. wurden die Strasse und gewisse Stellen des Geländes mit grobem Kies bedeckt. Auch die Strassengräben waren schon teilweise verfüllt. Ein EW-verlaufender, ca. 1.7 m breiter Graben diente wohl der Entwässerung des feuchten Geländes. Verschiedene darin eingetiefte runde Gruben dürften Holzfässer aufgenommen haben. In zwei weiteren Gruben fanden sich eine grosse Menge an Gusstiegelfragmenten (Abb. 43) und Reste von Ofenwänden, die auf die Buntmetallverarbeitung in unmittelbarer Nähe hinweisen.

Archäologische Kleinfunde: Gefässkeramik, Glas, Münzen, Metall, Ziegel, Gusstiegel.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: botanische Proben.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.
KA ZH, M. Roth.