LK 1192, 2693 352/1 192 345. Höhe 560 m.
Datum der Bauuntersuchung: 12.7. und 11.8.2022.
Bibliografie: Sauter, M. (2017) Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri. Schächental und unteres Reusstal. Bd. III. 151-153. Bern; Gollnick, U. (2022) Bürglen UR, Klausenstrasse 141, Turm und Pfarrhaus, KE.1205.06, Bauarchäologische Einschätzung (Staatsarchiv Uri). Altdorf.
Bauarchäologische Kurzuntersuchung.
Im Rahmen der bauarchäologischen Untersuchung des sogenannten Meierturms in Bürglen erfolgte eine Begehung des benachbarten Pfarrhauses mit darin verborgenem Turm. Es ergab sich daraus eine Kurzdokumentation der beiden Bauelemente.
Bisher lassen sich in Bürglen für das 12. Jh. die Kirche St. Peter und Paul und der auf sie ausgerichtete Wehrturm, der sog. Meierturm, nachweisen. Um 1264 oder kurz danach wurde vermutlich etwa zeitgleich mit dem Wattwilerturm und dem Turm im Hotel Tell ein dritter Wohnturm errichtet. Dessen 1.4 m starke Mauern bilden ein im Grundriss knapp 6.5 × 6 m messendes, 6.5 m hohes Geviert. Auf diesem zweigeschossigen Mauerwerk saß ein überkragender, hölzerner Aufbau, bei dem es sich um ein Obergadengeschoss oder ein einfaches Dachwerk gehandelt haben dürfte.
Sowohl Fassaden als auch Innenwände waren mit Pietra-Rasa-Putz mit horizontalem Fugenstrich versehen. Der Eingang in das untere Geschoss mit schartenförmigen Öffnungen und Lichtnischen erfolgte durch eine absteigende Treppe in der Westwand. Das obere Geschoss wurde durch eine Türöffnung mit Treppe in der Nord-, eventuell auch Ostfassade erschlossen. Der Raum ist als Prunkzimmer des 19. Jh. ausgestattet, zur bauzeitlichen Erscheinung lassen sich momentan nur die Raumhöhe von ca. 3.1 m sowie ein Mörtelestrichboden auf der mächtigen Balken- und Bohlenlage festhalten.
Knapp 200 Jahre später, 1469 oder kurz danach, wird dieser Wohnturm durch einen Blockbau nach Norden und Westen erweitert, wobei die Ausrichtung und Dimensionen des Turmes die Orientierung, die Hinterhaustiefe und die Geschosshöhe des Blockbaus vorgeben. Er weist mit 11.85 × 11.1 m eine stattliche Größe auf und nimmt auch hinsichtlich bautypologischer Elemente wie eingenuteten Decken-/Bodenbohlen und der Verwendung von Fensterpfosten anstelle von Lukenfenstern eine Vorreiterrolle im Vergleich zu zeitgleichen, bislang untersuchten Bauten in Sachseln OW, Vitznau LU und im Schwyzer Talkessel ein.
Vermutlich zu Beginn des 17. Jh. wurde die zum alten Weg ausgerichtete Laube im zweiten Wohngeschoss zu einer zeittypischen auskragenden Kammer umfunktioniert, wozu im ersten Geschoss eine neue traufseitige Fassade in Fachwerktechnik errichtet wurde. Im 19. und 20. Jh. erfolgten weitere Anbauten (u.a. Loggia im Norden), die Errichtung eines neuen Dachwerks und das Anbringen eines Schindelschirmes.
Probenentnahmen: Mörtel, Holzstücke (Wandanstrichbestimmung).
Datierung: dendrochronologisch. Mittelalter; Neuzeit.
BAB Gollnick, im Auftrag der kantonalen Denkmalpflege Uri, U. Gollnick.
Bürglen UR, Wohnturm und Pfarrhaus, Klausenstrasse 141
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Bürglen (UR)
Kanton
UR
Ort
Wohnturm und Pfarrhaus, Klausenstrasse 141
Koordinaten
E 2693352, N 1192345
Höhe
560 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
12 Juli 2022
Datum Ende
11 August 2022
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2023
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
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Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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