LK 1075, 746 100/254 580. Höhe 667 m.
Datum der Sondierung: 21.-23.6.2010 (IGA, H. Obrist); 14./15.7.2010 (KA SG).
Bibliografie zur Fundstelle: R. Sennhauser, St. Gallen, In: Stadt- und Landmauern 2, 213-216. Zürich 1996; R. Streule, Ein Platz für 40 Millionen. St. Galler Tagblatt 18.11.2010, 39.
Geplante Sondierung (Parkhaus Schibenertor und Neugestaltung Marktplatz, 7500 m²).
Größe der Sondierung 17 m².
Siedlung.
Die KA SG war bei Erteilung der Baubewilligung für das riesige und tief greifende Bauprojekt inmitten der Altstadt weder von städtischen noch kantonalen Stellen einbezogen worden. Das Vorhaben betrifft die Nahtstelle zwischen der älteren Stadtbefestigung und der Stadterweiterung um das St. Mangen-Quartier nach dem letzten Stadtbrand von 1418. Über dem aufgefüllten älteren Stadtgraben wurden im 15./16.Jh. das Kornhaus, die Metzg (1864 bzw: 1865 abgebrochen) und das Waaghaus errichtet. 1950 waren beim Neubau des Union-Gebäudes und der östlich daran anschließenden Taubenloch-Garage Reste der jüngeren Stadtmauer, daran angebaute Gebäude sowie die Grabengegenmauer der älteren Stadtbefestigung (damals fälschlicherweise als ältere Stadtmauer interpretiert) entdeckt und durch Heinrich Edelmann rudimentär dokumentiert worden. Um die archäologischen Arbeiten berechnen und planen zu können, wurden in der Taubenloch-Garage drei Baggersondagen und auf dem Marktplatz vier Bohrungen abgetieft. Jene im Taubenloch zeigten, dass die Grabengegenmauer 1950 nur bis auf die nötige Kote von 665.85 m abgebrochen worden war und heute noch rund 1.5 m hoch erhalten ist. Die Baute ist gut 1.6 m breit und sicherte den rund 25 m breiten Stadtgraben gegen Norden. Nördlich der Mauer konnte nur noch der anstehende Sand festgestellt werden. Die Bohrungen auf dem Marktplatz ergaben eine rund 1 m mächtige, dunkle Füllschicht mit Knochen, Keramik, Leder und zahlreichen Fruchtkernen (Kirschen und Pfirsiche) auf der Grabensohle (ca. 663.70 m ü.M.). Der Graben wurde nach der Stadterweiterung wohl rasch mit kiesigem, fast fundleerem Material aufgefüllt. Ob noch Fundamentreste von Kornhaus und Metzg im Boden stecken, ließ sich nicht feststellen.
Archäologische Funde: Ziegel, wenig Keramik, wenig Leder und Fruchtsteine.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter.
KA SG, M.P. Schindler und I. Ebneter; IGA, H. Obrist; Grundbauberatung AG, H. Kapp und F. Sager.
St. Gallen SG, Oberer Graben/Union/Taubenloch/ Marktplatz
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
St. Gallen
Kanton
SG
Ort
Oberer Graben/Union/Taubenloch/ Marktplatz
Koordinaten
E 2746100, N 1254580
Höhe
667 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
7500 m2
Datum Beginn
21 Juni 2010
Datum Ende
15 Juli 2010
Datierungsmethoden
Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2011
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, organisches Material
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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