LK 1032, 707 265/278 910. Höhe 402 m. Datum der Untersuchung: 20.11.-16.12.2013; 15.-22.5. und Nov./Dez. 2014 (Werkleitungen) Bibliografie zur Fundstelle: S. Benguerel/H. Brem/B. Fatzer et al., Tasgetium I. Das römische Eschenz. Archäologie im Thurgau 17, 194. Frauenfeld 2011 (mit älterer Literatur); JbAS 95, 2012, 189; 2013, 96, 197f. Geplante Rettungsgrabung (Neubauprojekt). Grösse der Grabungsfläche 270 m². Siedlung, römische Kleinstadt.
Vor dem Errichten des Ersatzbaus für eine Bauernhausscheune im Dorfkern von Unter-Eschenz wurde Ende 2013 im Gebäude ein 14 m langer Schnitt angelegt. Diese Sondierung diente zur Abklärung der Art und Erhaltung von Baustrukturen des römischen vicus Tasgetium. Unter der Scheune war eine im Schnitt 80 cm mächtige Folge von römischen Schichten vorhanden, in der sich mehrere Lehmböden sowie darüber liegende Abbruchschichten identifizieren ließen. Im unteren Bereich waren Substruktionen aus Holz erhalten. Da das Neubauprojekt nur einen geringfügigen Bodeneingriff für die neue Bodenplatte vorsah, die unteren römischen Schichten daher durch das Vorhaben nicht tangiert wurden, begleiteten Mitarbeiter des Amts für Archäologie nach dem Abbruch der Scheune im Mai nur die Aushubarbeiten. Punktuell wurde im Bauperimeter weiter abgetieft, um die römischen Befunde zu fassen. Dabei wurde ein 2,5 m breiter, mit Kiesschichten versehener Bereich mit beidseitig angrenzenden Gebäuden freigelegt. Vermutlich handelt es sich um die Fortsetzung eines Nord-Süd verlaufenden Strässchens, das bereits in einer 2009 und 2011 untersuchten Grabungsfläche 35 m weiter nördlich dokumentiert worden war. In den Häusern waren die ältesten Lehmböden wegen des feuchten Untergrundes mit Substruktionen aus Holz versehen. Einige Bauhölzer konnten in die ersten beiden Jahrzehnte n.Chr. datiert werden. Wie die Abfolge von Bodenbelägen, Nutzungs- und Abbruchschichten bezeugt, waren diese Bauten mehrfach erneuert worden. Somit bestätigt sich, dass zusätzlich zur Streifenhausüberbauung entlang der uferparallelen Strasse auch mit Bauten beidseits der nach Süden vom Brückenkopf wegführenden Straße zu rechnen ist.
Archäologische Funde: Gefäss- und Baukeramik, Glas- und Metallobjekte. Faunistisches Material: Grosstierknochen. Probenentnahmen: Holzproben zur Dendro- und Holzartenbestimmung, Sedimentproben. Datierung: archäologisch, 1.-3. Jh. n.Chr.; dendrochronologisch, 6 ± 10, 12 und 19 ± 10 n.Chr. Amt für Archäologie TG.
Eschenz TG, Umbau Bauernhaus Diener
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Eschenz
Kanton
TG
Ort
Umbau Bauernhaus Diener
Koordinaten
E 2707265, N 1278910
Höhe
402 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Dendrochronologie
Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
270 m2
Datum Beginn
20 November 2013
Datum Ende
31 Dezember 2014
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Archäologisch
Publikationsjahr
2015
Epoche
Römische Epoche
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Stadt)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik (Gefäss), Keramik (architektonisches Element), Glas, Metall
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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