LK 1091, 682 820/246 360. Höhe 402.90 m.
Datum der Grabung: 27.6.-22.7.1994.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Neubauprojekt).
Grösse der Grabung 190 m².
Ufersiedlungen.

Die Fundstelle liegt ca. 25 m östlich der 1961 untersuchten Fundstelle Breitingerstrasse (Horgen und Pfyn) und ca. 50 m nördlich des Fundplatzes Breitingerstr. 5-9 (Zürich Versicherung; Schnurkeramik, Horgen, Pfyn).
Im Bereich der geplanten Unterkellerung wurde vorgängig eine Trockeneissondierung vorgenommen, da mit auslaufenden Schichten der beiden oben erwähnten Siedlungsplätze zu rechnen war. Dabei sowie in einer 4 x 40 m großen Sondierfläche zeigten sich vier dünne, braun verfärbte, z.T. sandige Seekreidebändchen, welche als Reduktionshorizonte angesprochen wurden. Im weiteren Verlauf der Grabungstätigkeiten wurden nur die beiden oberen Schichten 1 und 2 gegraben, da die Schichten 3 und 4 fundleer waren. Die Schicht 2 beinhaltete sehr wenige Funde. In Schicht 1 lagen auf einer Fläche von rund 25 m² in drei SW-NE laufenden Reihen insgesamt 22 Pfahlschuhe bzw. Flecklinge. Sie waren mehrheitlich aus halben Erlenstämmen gefertigt und besaßen noch Rinde. Einige wiesen Fäll- und Ablängspuren auf. Auffallend war die relativ bescheidene Größe der Pfahlschuhe (ca. 50 x 20 x 9 cm) und die sehr ähnliche Herstellungsweise: halbrunder Querschnitt, zentrales, rechteckiges Loch, dessen umliegender Bereich oval abgeplattet war. In der Mehrzahl der Pfahlschuhe steckten noch Eichenpfähle mit einem runden Querschnitt über dem Pfahlschuh und unterhalb desselben einem rechteckigen. Die meisten Pfähle waren von unten mit einem Keil oder Fällholz im Loch des Pfahlschuhes fixiert.
Ca. 4 m und 11 m nördlich der letzten Pfahlschuh-Reihe zeigte sich je eine Pfahlreihe. Sie können als eine Art Zaun interpretiert werden, da zwischen den Pfählen eine Anhäufung von feinen Ästen, z.T. mit paralleler Ausrichtung zu beobachten war. Nördlich der zweiten Reihe sind keine weiteren Pfähle mehr beobachtet worden, so dass wir davon ausgehen können, den äussersten Randbereich einer Siedlungsstelle erfasst zu haben.

Archäologische Kleinfunde: wenige frühbronzezeitliche und ein spätbronzezeitliches Keramikfragment.
Probenentnahmen: 118 Holzproben (Dendrodatierungsversuch negativ).
Datierung.
archäologisch.
BfA Zürich, E. Schumacher.