LK 1031, 679 200/283 950. Höhe 442 m
Datum der Grabung: 8.10-11.12.2001.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGU 4,1912, 69; 42,1952, 42; US 17, 1953, 68ff.; 44, 1954, 46-48, ZAK 15, 1954, 1; JbSGUF 61, 1978, 174; Jber. SLMZ 1976, 69-71; JbSGUF 70, 1987, 204.
Geplante Notgrabung (Ackerbau).
Grösse der Grabung ca. 300 m².
Siedlung.

Rund 100 m von den früheren Grabungsarealen entfernt und etwas abseits vom benachbarten Tiefenbach, wurden über 100 Einzelbefunde des Früh- und Mittelneolithikums dokumentiert, die nur wenige Zentimeter unter der Ackerkrume lagen. Im anstehenden gelben Schwemmlehm (Pseudolöss) zeichneten sich die mit humosem Lehm verfüllten Strukturen hervorragend ab. Im nördlichen Teil der Grabungsfläche durchschlugen die neolithischen Befunde eine fossile (vorneolithische) Humusschicht, die von einem durch den Ackerbau stark aufgearbeiteten Kolluvium überlagert war. Zu den herausragendsten Befunden der Grabung gehört der Nachweis eines linearbandkeramischen Hausgrundrisses mit Wandgräbchen und zugehöriger Lehmentnahmegrube. Verschiedene Befundüberschneidungen einerseits, das vielfältige Verzierungsspektrum der geborgenen Keramik andererseits, lassen eine Mehrphasigkeit der neolithischen Besiedlung erkennen. Der Grossteil der frühneolithischen Funde datiert in einen mittleren Abschnitt der Linearbandkeramik. Vereinzelte Stücke könnten bereits der älteren Bandkeramik angehören. Die mittelneolithischen Funde gehören schwerpunktmässig in die Stilphasen Planig-Friedberg/Frührössen. Überraschend gut ist die Erhaltung der Keramik. Das reichhaltige Silexmaterial deutet auf einen recht grosszügigen Umgang mit dem lokal verfügbaren Rohmaterial an. Nur wenige Stücke sind als Importe anzusprechen. Alle organischen Reste wie Holzkohle oder Knochen sind in einem schlechten Zustand, was mit dem leicht sauren Boden zusammenhängen dürfte. Wenige charakteristische Keramikfunde datieren in die mittlere Urnenfelderzeit. Zugehörige Befunde fehlen im untersuchten Areal. Im südlichen Teil der Grabung fanden sich vereinzelte Pfostengruben frühgeschichtlicher Zeitstellung.

Faunistisches Material: wenig, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14. Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. Früh- und Mittelneolithikum; mittlere Urnenfelderzeit; römisch
KA SH.