LK 1131, 680 990/225 230. Höhe 414 m.
Datum der Grabung: 13.6.-14.7.2000.
Bibliographie zur Fundstelle: N. Elbiali, Zug-Schützenmatt, station littorale du Horgen ancien, JbSGUF 72, 1989, 7-51; St. Hochuli und T. Sormaz, Neue Erkenntnisse zum Pfahlplan der Horgener Siedlung Zug-Schützenmatt, JbSGUF 76, 1993, 145-152.
Geplante Notgrabung (Strassensanierung). Grösse der Grabung 110 m².
Seeufersiedlung.
Im Sommer musste die Kantonsarchäologie Zug im Bereich der Seeufersiedlung Zug-Schützenmatt erneut eine Ausgrabung durchführen. Anlässlich einer umfassenden Strassensanierung wurden nebst verschiedenen Leitungsgräben auch die Baugruben für zwei Strassenwasserfilterbecken untersucht. Die an verschiedenen Orten angetroffene Kulturschicht liegt über mächtigen Seekreideschichten; unter und direkt über ihr fanden sich verschiedene Sand- und Siltbänder, die durch unterschiedliche Sedimentationen bei zyklisch wechselnden Wasserständen entstanden sind. Das gesamte Paket ist überdeckt durch eine 90 cm mächtige Strate Schwemmsande sowie eine Humusschicht mit zahlreichen Funden des Mittelalters, die nach der Seeabsenkung von 1591/92 zur Urbarmachung dort aufgeschüttet worden sein könnte.
In der Baugrube des westlichen Beckens wurde auf einer Fläche von 90 m² eine Kulturschicht ausgegraben, die viele unbearbeitete Tierknochen, grosse Keramikstücke mit Rillen und Lochungen an den Rändern, Silexklingen sowie zwei Steinbeilklingen enthielt. Die typologisch ansprechbaren Funde gehören allesamt in die Horgener Kultur. Dies erstaunt nicht besonders, fanden sich in der Vergangenheit im Bereich der Schützenmatt vorwiegend Reste aus dem 32. Jh. v. Chr. Ein unscheinbares Häufchen aus Moos entpuppte sich als Einlagesohle eines jungsteinzeitlichen Schuhs.
Zur Fundschicht dürfte auch ein Pfahlfeld gehören. 30 der 45 Pfähle bilden vier parallele Reihen. An ihnen lässt sich die Südwestecke eines Gebäudes mit einer Breite von 5 m und dem Giebel zum See erahnen. Die Aussenreihen werden jeweils von Doppel- bis Dreifachstellungen aus Eichenspältlingen und Weisstannenpfählen mit grossen Spültrichtern gebildet, in denen die Mehrzahl der Funde lag. Eine Pfahlreihe aus 10 schmalen Laubholzpfählen 3 m westlich und parallel zum Hausgrundriss könnte einen Zaun gebildet haben. 2 m westlich dieser Pfahlreihe fanden sich grosse Buchenholzpfähle unbekannter Funktion. In der Baugrube des zweiten, rund 20 m weiter östlich gelegenen Filterbecken besteht die Fundschicht aus einem Steinhorizont. Darin fanden sich zwei Silexklingen und ein Sägeschnitt. Die vielen Steine, die Fundarmut und das Fehlen von Pfählen deuten auf eine Siedlungsrandzone hin. Die Ausdehnung der horgenerzeitlichen Siedlung beträgt nun mindestens 200 × 50 m.
Probenentnahmen: Dendrochronologie (BfA Zürich, T. Sormaz ).
Datierung: archäologisch und Dendrochronologie. Horgener Kultur.
KA ZG, St. Hochuli und P. Moser.
Zug, ZG, Chamerstrasse
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zug
Kanton
ZG
Ort
Chamerstrasse
Koordinaten
E 2680990, N 1225230
Höhe
414 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
110 m2
Datum Beginn
13 Juni 2000
Datum Ende
14 Juli 2000
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2001
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Pfahlbausiedlung)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
--
Knochen
--
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
×