LK 1186, 585 450/189 950. Höhe 630 m.
Datum der Grabung: Juli-Oktober 2004.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Baulanderschliessung). Grösse der Grabung ca. 350 m².
Siedlung.

Bei Sondierungen während der Erschliessung von Bauland am nordwestlichen Dorfrand wurden Siedlungsstrukturen (Pfostenlöcher) aufgedeckt. Die daraufhin veranlassten Ausgrabungen beschränkten sich auf die zwei betroffenen Parzellen. Angeschnitten wurde eine mittelalterliche Siedlung. Die insgesamt recht starke Erosion des Geländes betraf vor allem die nordöstliche, hangabwärts gelegene Fläche. Der Schwerpunkt der Grabung lag infolgedessen in der südwestlichen Parzelle, wo sich 95 von insgesamt 120 dokumentierten Strukturen fanden.
Die eng gesetzten und sich zum Teil überlagernden Gruben und Pfostenlöcher lagen vorwiegend im östlichen Sektor dieser Parzelle. Sie gehören mehreren Siedlungsphasen an. Der wichtigste Befund ist ein Grubenhaus von ca. 2.80 x 2.80 m Größe mit vier Eckpfosten, das noch bis auf eine Tiefe von 1.20 m erhalten war (Abb. 39). Im planen Grubenboden zeichneten sich Staketenlöcher ab, die von einer Innengliederung oder der Einrichtung (Webstuhl?) des Grubenhauses stammen.
Zu einer jüngeren Nutzungsphase gehört ein L-förmiger Annex im Westen, der später mit Geröllsteinen wieder aufgefüllt wurde. Nach einem Brand wurde das Grubenhaus aufgegeben und verfüllt. Zu den übrigen Befunden gehören zwei weitere, jedoch kleinere Grubenhäuser sowie ein schmales von SSW nach NNO verlaufendes Gräbchen im Westen der Parzelle.
Das Gros des sehr spärlichen, vor allem aus Tierknochen bestehenden Fundmaterials stammt aus dem großen Grubenhaus. Anhand der wenigen signifikanten Funde (u. a. zwei Schlüssel, Keramikscherben) wird eine vorläufige Datierung der Siedlungsreste ins 12./13. Jh. vorgeschlagen.

Probenentnahmen: Holzkohle.
Datierung: archäologisch; C14-Datierung noch ausstehend. Hochmittelalter.
SAEF, H. Vigneau und G. Graenert.