LK 1131, 674 680/225 100. Höhe 440 m. Datum der Untersuchung: 16.4.-27.9.2007.
Bibliografie zum Bauwerk: JbAS 89, 2006, 276f.; 90, 2007, 188; Mittelalter - Moyen Age - Medioevo - Temp medieval 10, 2005, 4, 161 f.; 12, 2007, 3, 104 f.
Geplante Untersuchung (Konservierung).
Burgruine.
Im Zusammenhang mit der Konservierung der Burgruine Hünenberg führen die Kantonsarchäologie Zug und der Lehrstuhl für Mittelalterarchäologie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich gemeinsam archäologische Untersuchungen durch. Die Konservierungsmaßnahmen im Jahr 2007 galten dem Bergfried, der zuvor umfassend dokumentiert und untersucht wurde. Dabei zeigte sich erstens, dass der Bergfried seit der Ausgrabung vor über 60 Jahren kaum saniert wurde. Zweitens kam etwa 1 m über dem Boden eine die ganze Mauerstärke einnehmende horizontale Mörtelgrenze zum Vorschein, auf der eine dünne Kohlenschicht lag. Es dürfte sich um eine Bauetappengrenze handeln, die durch das Abdecken des feuchten Mörtels mit Stroh oder Ästen vor Wintereinbruch entstand. Zwei entnommene Kohleproben ergaben ein C14-Datum um die Mitte des 13. Jh. und bestätigten so das bislang nur typologisch bestimmte Alter des Bergfrieds. Im Rahmen eines Praktikums mit Studentinnen und Studenten wurden sieben Sondierschnitte zur Überprüfung der Ausgrabungsergebnisse der Jahre 1944-1952 untersucht. Im Anschluss an das Praktikum erfolgte in einem der Räume eine kleine Flächengrabung, um einerseits baugeschichtliche Fragen zu klären und andererseits stratifizierte Funde zu bergen. Die Objekte und eine stratifizierte Serie von C14-Daten weisen darauf hin, dass im ausgehenden 11. oder frühen 12. Jh. eine ausgedehnte Anlage aus sorgfältig bearbeiteten Sandsteinquadern erbaut wurde, die in weitem Bogen der Hangkante folgte. Zu ihr sind neben der Ringmauer ein Torbau und ein Palas sowie eine flächige Steinsetzung als Pflästerung des Innenhofs zu rechnen. Als besonderer Fund ist eine Schachfigur (Springer) des 11. oder 12. Jh. zu erwähnen. Gemäß der C14-Datierung des Bergfrieds wurde die zum Teil zerfallene oder abgebrochene Anlage im mittleren 13. Jh. durch eine flächenmäßig geringfügig kleinere Burg ersetzt, zu welcher der Bergfried und Gebäude mit Mauerwerk aus Kieselsteinen gehören. Die genannten Gebäude wurden zum Teil im ehemaligen Burghof erbaut. Ihr Gehniveau liegt, bedingt durch die auf verschiedene Kulturschichten folgenden künstlichen Aufschüttungen, etwa 1 m höher als das ältere.
Probeentnahmen: C14, Archäobiologie, Geomorphologie.
Datierung: archäologisch; historisch; C14. Mittelalter.
Kunsthistorisches Institut der Universität Zürich, G. Descoudres, G. Meier und J. Frey; KA ZG, A. Boschetti-Maradi und P. Holzer.
Hünenberg ZG, Burgruine
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Hünenberg
Kanton
ZG
Ort
Burgruine
Koordinaten
E 2674680, N 1225100
Höhe
440 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
16 April 2007
Datum Ende
27 September 2007
Datierungsmethoden
14C, Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2008
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung (Burg/Schloss), Siedlung (einzelnes Bauwerk)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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