LK 1070, 672 225/259 110. Höhe 700 m.
Datum der Grabung: 3.6.-2.7.2010.
Neue Fundstelle. Geplante Forschungsgrabung. Grösse der Grabung ca. 280 m².
Prähistorischer Silexbergbau.
Im Juni 2010 fanden im Zusammenhang mit dem laufenden Nationalfondsprojekt «Rohstoffversorgung, Kommunikationsnetze und Silextechnologie in Neolithikum und Bronzezeit» in Boppelsen, Areal Baleeberen, kleinere Sondierungen statt. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Bereich des Lägernsüdhangs auf einer rund 150 x 100 m grossen natürlichen Terrasse, die zu einem geologisch nicht genauer datierbaren Zeitpunkt durch eine grosse Hangrutschung entstanden ist. Das Areal ist heute weitgehend bewaldet. Auf einem Waldbewirtschaftungsplan aus dem Jahr 1856 wird ein Teil des Areals mit «Feursteinbuck» bezeichnet. In den vergangenen Jahren fand man in diesem Gebiet bei Begehungen immer wieder Silices (neben Rohstücken auch Artefakte wie Abschläge und Nuclei). Aufgrund der geologischen Situation, der Lesefunde sowie des Flurnamens wurden hier Spuren der prähistorischen Silexgewinnung vermutet. Zeitgleich mit den Sondierungen führte das Institut für Geophysik der ETH Zürich im Rahmen eines Joint-Master-Kurses umfassende geophysikalische Prospektionen durch, um den geologisch-tektonischen Untergrund im Bereich der vermuteten Rohstofflagerstätten besser zu verstehen. Im Bereich der Flächengrabung wurden geologische und anthropogene Befunde angeschnitten und ein umfangreiches Fundmaterial an Silices geborgen. Ob die zwei ins Mittelalter datierenden C14-Proben auf den Bohnerzabbau in dieser Zeit oder die sekundäre Ausbeutung einer älteren Abraumhalde des Silexbergbaus hindeuten (Steinschloss- oder Feuerschlagsilices), kann zurzeit noch nicht beantwortet werden. In einer kleineren Sondierung rund 50 m hangaufwärts wurde inmitten mächtiger Silexabraumschichten der Rest einer Feuerstelle mit Holzkohle, gebranntem Ton und einem Silexgerät entdeckt. Der Befund wurde mittels C14 in die Mitte des 3. Jtsd. v.Chr datiert. Dass das untersuchte Gebiet noch bis in die jüngste Zeit landwirtschaftlich genutzt wurde, belegen Lesesteinhaufen, eine Trockenmauer und künstliche Geländeterrassierungen.
Archäologische Funde: Keramik, Silices. Probenentnahmen: Holzkohle, Profilkolonnen für Mikromorphologie (Ph. Rentzel, Basel). Datierung: archäologisch; C14. Neolithikum; Bronzezeit; Mittelalter. KA ZH, P. Nagy und K. Schäppi.
Boppelsen ZH, Baleeberen (Kat.-Nr. 506/507)
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Boppelsen
Kanton
ZH
Ort
Baleeberen (Kat.-Nr. 506/507)
Koordinaten
E 2672225, N 1259110
Höhe
700 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
280 m2
Datum Beginn
03 Juni 2010
Datum Ende
02 Juli 2010
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2011
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum, Mittelalter, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Rohstoffgewinnung, -verarbeitung (Steinbruch/Mine)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Stein (Werkzeug)
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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