LK 1165, 575 525/197 475. Höhe 459 m.
Datum der Grabung: Februar-März und Juni 2008.
Bibliografie zur Fundstelle: H. Schöpfer, Der Seebezirk II. Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg V, 203. Basel 2000.
Geplante Notgrabung und Bauuntersuchung (Umbau). Größe der Grabung ca. 23 m².
Siedlung.
Die ehemalige Remise gehörte früher zur Hauptgasse 18 und wurde 2008 für Büro- und Wohnnutzung ausgebaut. Vor einer Teilunterkellerung und der Anlage von Leitungsgräben wurden Ausgrabungen durchgeführt und der Umbau durch Bauuntersuchungen begleitet.
Das natürliche Gelände fällt in diesem Bereich des Stadtgebietes stark von Südosten nach Nordwesten in Richtung Murtensee ab. In den gewachsenen Grund waren mehrere Gruben eingetieft. Die älteste darüberliegende Kulturschicht entstand gemäß den gewonnenen C14-Daten in der Zeit um oder kurz vor der Stadtgründung im 11./12. Jh.
Eine umfangreiche Umlagerung steriler Erde darüber zeugt vielleicht von ersten Baumaßnahmen in nächster Umgebung.
Drei Hauptbauphasen prägen die Baugeschichte des Hauses: Aus mittelalterlicher Zeit sind Fundamentreste von Mauerzügen im rückwärtigen Bereich des Hauses erhalten sowie die unteren Partien der Trennwände zu den Nachbarparzellen aus Molassequadern. Brandspuren an ihnen könnten noch auf den Murtener Stadtbrand (1416) zurückgehen. Vermutlich im Verlauf der frühen Neuzeit wurde das Gebäude rückseitig verlängert und erhöht, wobei die Giebelwand zum nordöstlichen Nachbargebäude hin im oberen Bereich als Fachwerkwand errichtet wurde (Dendroproben noch nicht ausgewertet). Eine nochmalige rückseitige Erhöhung mit Erneuerung des Dachwerks, dessen Tragwerk nun vor die ältere Fachwerkwand gestellt wurde, erfolgte in einer dritten Bauphase.
In den Boden eingetieft fanden sich zahlreiche neuzeitliche Gruben, welche die Funktion des Hauses als Nebengebäude bestätigen, darunter mehrere einfache Erdgruben mit Erd- und Schuttverfüllung, eine lange, aus drei Kompartimenten bestehende kastenförmige Holzkonstruktion ungeklärter Funktion, kleine runde Eintiefungen mit Holzfassung und eine nur mit zerbrochener neuzeitlicher Keramik verfüllte Grube. Eine vollständige Bollensteinpflasterung gehört der jüngsten Bauphase an.
Probenentnahmen: dendrochronologische Proben; Knochen für C14-Datierung.
Archäologische Funde: Keramik-, Glas-, Metall-, Knochenfunde.
Datierung: archäologisch; bauhistorisch. - Dendrochronologisch. LRD, N. Réf. LRD08/R6113PR. - C14. Ua-36486, 995 ± 40 BP, 980-1160 AD (2 sigma, 95.4%); Ua-36487, 735 ± 35 BP, 1210-1300 AD (2 sigma, 94%).
AA FR, D. Heinzelmann.
Murten FR, Schulgasse 13
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Murten
Kanton
FR
Ort
Schulgasse 13
Koordinaten
E 2575525, N 1197475
Höhe
459 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Knochen
Analysen
14C, Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
23 m2
Datum Beginn
01 Februar 2008
Datum Ende
30 Juni 2008
Datierungsmethoden
14C, Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2009
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall, organisches Material
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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