LK 1256, 2769910/1151277. Höhe 1947 m.
Datum der Grabung: 14.-20.7.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 99, 2016, 186.
Forschungs- und Lehrgrabung.
Grösse der Sondage 13 m².
Verhüttungsplatz.

Die bereits 2015 begonnene Sondage zur Befundüberprüfung eines potentiellen Röstbetts wurde fortgesetzt. Nach dem Freilegen der einstigen Grabungsgrenzen wurden befundorientiert eine Erweiterung gen Süden um 3x2 m und eine im westlichen Bereich abgestufte Erweiterung nach Norden mit rund 1.3x2 m vorgenommen. Der Befund wurde vollständig ausgegraben. Die exakten Aussenmasse des Röstbettes betragen 0.80 m Breite bei einer Länge von 5.20 m.
Der nördliche, kleinere Teil misst 1.98 m und ist durch den bereits 2016 beschriebenen sekundär eingesetzten, mit Brandspuren versehenen Stein mit einer Mächtigkeit von 32 cm vom 2.90 m langen, grösseren südlichen Teil des Röstbetts abgetrennt. Eine derartige (sekundäre) Zweiteilung grösserer Röstbetten ist etwa vom Salzburger Mitterberg bekannt (Schmelzplatz 27, Flecksberg-Viehscherm).
Die unmittelbar unter dem Gehhorizont anstehenden Randsteine des Röstbetts sind teilweise knapp 1 m lang und bis zu 20 cm breit und somit im Vergleich mit bekannten Röstbetten sehr mächtig. Im Inneren beider Flächen sind mehrere Nutzungsphasen nachgewiesen, die sich durch gebrannte Lehme voneinander abgrenzen. Die zunächst postulierte sekundäre Nutzung des Röstbetts als Verhüttungsofen (JbAS 99, 2016, 186) bestätigte sich nicht.
Eine südlich des Röstbetts gelegene, durch den Wanderweg Richtung Bivio aufgeschlossene Schlackenhalde sowie weitere Schlackenfunde nördlich des Röstbetts lassen darauf schließen, dass letzteres Teil eines grösseren Verhüttungsplatzes war, von dem die Öfen nicht überliefert bzw. ausgegraben wurden.

Datierung: dendrochronologisch. 7./6. Jh. v.Chr.
Universität Zürich, Institut für Archäologie, Fachbereich Prähistorische Archäologie, R. Turck, A. Sindelar und Ph. Della Casa; AD GR Th. Reitmaier.