LK 1195, 2753426/1189083. Höhe 582 m.
Datum der Untersuchung: 8.-19.8.2016

Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Ersatz Stall sowie Bau Mehrfamilienhaus). Grösse der Grabung 48,5 m².
Siedlung. Die Fundstelle liegt am südwestlichen Rand des ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsareals in Domat/Ems. Im Umfeld der untersuchten Bauparzelle (Parz. 364) wurden seit den 1980er-Jahren bereits mehrfach prähistorische Siedlungsspuren nachgewiesen. Im ergrabenen Areal kamen mehrere Strukturen zum Vorschein. Zum einen handelt es sich um eine ca. 0,4 x 0,55 m messende Steinkiste, welche in den anstehenden Lehm eingetieft war (Abb. 7). Ihre waagrechte Sohle war nicht, wie dies bei Vergleichsbefunden in Domat/Ems durchwegs der Fall war, mit Steinplatten ausgekleidet.
Es dürfte sich um eine Feuerstelle handeln, da der darunter liegende, sterile Lehm deutliche Merkmale von Hitzeeinwirkung aufwies. Unmittelbar daneben wurde eine seichte Grube gefasst, die möglicherweise mit der Feuerstelle in Zusammenhang zu bringen ist. Im westlichen Randbereich der Grube fanden sich mehrere Fragmente eines spätbronzezeitlichen Zylinderhalsgefässes mit schräg abgestrichener Randlippe.
Im Bereich der beiden genannten Strukturen liess sich ein dazu gehörendes Nutzungsniveau fassen, welches nach Norden hin ausläuft. Aus eben dieser lokal begrenzten Schicht stammen weitere Keramikbruchstücke, welche ebenfalls in die Spätbronzezeit zu datieren sind.
Im südlichen Abschnitt der Grabungsfläche kam eine weitere Grube zum Vorschein. Sie war mit Bachkieseln und Hüttenlehm verfüllt; datierend sind hier ein Henkelfragment mit D-förmigem Querschnitt sowie ein Randstück mit ebenfalls schräg abgestrichener Randausformung. Beide Objekte sind spätbronzezeitlich.
Die beschriebenen Strukturen belegen eine prähistorische Siedlungstätigkeit. Das Fundspektrum umfasst vor allem Keramik und ist chronotypologisch durchwegs in die Spätbronzezeit zu setzen. Besonders nennenswert sind zwei Kleinfunde: eine blaue, tonnenförmige Glasperle und eine Bronzespirale. Tierknochen waren selten.
In den angrenzenden, noch nicht überbauten Flächen ist mit einer Fortsetzung der Siedlungsbefunde zu rechnen.

Archäologische Funde: Keramik, Bronzespirale, Glasperle.
Faunistisches Material: selten.
Probenentnahmen: Sedimentproben, C14-Proben.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit. AD GR, E. Scheiber.