LK 1068, 2621 935/1 260 540. Höhe 320 m.
Datum der Grabung: Oktober - Dezember 2021.
Datum der Fundmeldung: 27.9.2018.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: von Wartburg, J. (2019) Liestal, Unterer Burghaldenweg: ein weiteres Stück der römischen Wasserleitung. Archäologie Baselland, Jahresbericht 2019, 32-35; Ewald, J./ Hartmann, M./Rentzel, P. (1997) Die römische Wasserleitung von Liestal nach Augst. Archäologie und Museum 36. Liestal; Marti, R. (2018) Lausen, Weidmattstrasse: ein römischer Stausee im Ergolztal? Archäologie Baselland, Jahresbericht 2018, 44-51.
Geplante Notgrabung (Bau von drei Mehrfamilienhäusern).
Grösse der Grabung 400 m².
Sonstiges.
Bereits im Jahr 2018 stiess der Bagger bei einer geologischen Sondierung auf der zu überbauenden Parzelle auf eine Seitenmauer der römischen Wasserleitung, welche vom 1. bis ins 3. Jh. n. Chr. die Koloniestadt Augusta Raurica mit Wasser versorgte. Das war keine Überraschung, denn der Verlauf der 6.5 km langen Leitung entlang des Nordhangs des Ergolztals ist über weite Abschnitte gut dokumentiert und bereits bei Dutzenden von Bauprojekten flächig ergraben worden. Der Kanal ist rund 1 m breit und bis auf eine Höhe von 80 cm mit einer mehrlagigen Verputzschicht ausgekleidet. Diese Schichten enthalten Ziegelschrotmörtel und Anteile von ungelöschtem Kalk, der bei eindringendem Wasser aktiviert wird und umgewandelt als Calciumcarbonat aufgetretene Risse ohne menschliches Zutun automatisch wieder verschliesst. Der Kanal liegt auf einem Fundament aus grossen Kalksteinblöcken und wird von zwei Seitenmauern umfasst. Ein Gewölbe schliesst die Wasserleitung gegen oben hin ab (Abb. 44). Nach dem Bau wurde die Wasserleitung mit Erde bedeckt, um sie vor äusseren Einflüssen zu schützen. Ausgangspunkt war mutmasslich ein Wehr am Westende des heutigen Lausens, wo das Wasser der Ergolz gestaut und eingeleitet wurde. Die Wasserleitung wies ein konstantes Gefälle von 1.5 Promille auf und transportierte bis zu 300 Liter Wasser pro Sekunde nach Augusta Raurica. Das entspricht einer Förderleistung von 250000 m³ Wasser pro Tag! Die Leitung endete in einem vermuteten Wasserschloss südlich von Augusta Raurica. Von dort aus floss das Wasser in einem überirdischen Aquädukt bis in die Stadt, wo es mittels Druckleitungen verteilt wurde. Erst drei Jahre nach der geologischen Sondierung wurde das Bauprojekt in Angriff genommen und löste damit die fachgerechte Freilegung des rund 22 m langen Abschnitts aus. Die Wasserleitung war maximal bis zwei Lagen über den Gewölbeansatz erhalten. Der grösste Teil der Überwölbung war durch den Hangdruck wegerodiert worden. Trotz des steilen Geländes hatte sich das erhaltene Teilstück dank der stabilen Seitenmauern und des massiven Fundaments in den 2000 Jahren seines Bestehens kaum bewegt. Die Verfüllschichten im Inneren der Leitung lassen sich von unten nach oben in drei Bereiche einteilen: Über der Sohle lag ein lehmiger Sand, der sich aus dem noch fliessenden Wasser abgesetzt hatte. Darüber befand sich ein brauner Lehm, der durch Gewölbeeinbrüche nach der Auflassung der Leitung ins Innere gedrungen war. Die oberste Verfüllschicht bestand aus dem Gewölbeversturz. Die Leitung wies ganz im Süden einen leichten Knick auf, verlief ansonsten gerade gegen Norden hin. Die aktuelle Grabung lieferte - wie die meisten anderen Untersuchungen der römischen Wasserleitung - kaum Fundmaterial. In den Einfüllungen der beiden Baugruben der Seitenwände konnten nur wenige Nägel sowie Gefäss- und Baukeramikfragmente geborgen werden.
Archäologische Funde: Gefässkeramik, Baukeramik, Metall.
Datierung: archäologisch. Römerzeit.
Archäologie Baselland, J. von Wartburg.
Liestal BL, Unterer Burghaldenweg 30
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Dettagli della cronacha
Comune
Liestal
Cantone
BL
Località
Unterer Burghaldenweg 30
Coordinate
E 2621935, N 1260540
Altitudine
320 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
Sì
Campionamento
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analisi
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istituzione
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Data della scoperta
27 settembre 2018
Superficie (m2)
400 m2
Data di inizio
ottobre 2021
Data di fine
dicembre 2021
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2022
Epoca
Impero romano
Tipo di sito
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Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
ceramica (recipiente), ceramica (elemento architettonico (prelevato)), metallo
ossa
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materiale botanico
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