LK 1155, 751 627/213 115. Höhe 514 m. Datum der Grabung: 7./8.11.2005. Bibliographie zur Fundstelle: E. Rigert, Archäologie im St. Galler Rheintal. Inventarisierung von Fundstellen im Rahmen eines Lotteriefondsprojektes. Werdenberger Jahrbuch 2005, 238-254, 244; M. Bugg, «Sargansi» ist 1500 Jahre alt. Zur Auffindung eines frühmittelalterlichen Grabes in Sargans. Sarganserländer, 6.12.2005. Prospektion und ungeplante Notgrabung (Parkplatzbau). Grösse der Baugrube ca. 250 m². Grab.

Anlässlich einer Prospektion wurde beim Bau eines Parkplatzes in der Böschung eine vom Bagger teilweise zerstörte Bestattung entdeckt. Erhalten waren die Extremitäten der linken Körperseite. Der linke Arm lag parallel zum Körper. Wie die anthropologische Untersuchung zeigte, handelt es sich um eine Frau von 40-45 Jahren mit einer Körpergrösse von ca. 161 cm. Ihr graziler Körperbau mit deutlichen Muskelmarken und kräftrigen Sehnenansätzen, sowie arthrotische Veränderungen an den Fingerknochen belegen harte körperliche Tätigkeit zu Lebzeiten. Die Grabgrube war ursprünglich mit einer dreilagigen Trockenmauer aus Steinen von 520 cm Durchmesser ausgekleidet. Der obere Teil der Grabeinfüllung enthielt grosse Gerölle der eingesunkenen Steinabdeckung. Das Grab lag dicht unterhalb der dünnen Grasnarbe im hangseitigen Bereich einer vermutlich in frühgeschichtlicher Zeit angelegten Löss-Terrasse. In 30 m Entfernung wurde 1962 ein Plattengrab dokumentiert. 1965 wurden die Knochen am Fundort in einer Schachtel wiederbestattet. Es ist unklar, ob sich eine Beobachtung von 1969 auf das vormals aufgedeckte Grab oder auf eine weitere Bestattung bezieht. Diese Indizien deuten auf ein Gräberfeld unbekannter Ausdehnung und Belegungsdichte.

Anthropologisches Material: Bestimmung durch B. Kaufmann, Aesch BL. Probenentnahmen: Knochen der Bestattung für C14-Datierung. Datierung: archäologisch; C14. ETH-31387: 1220 445 BP, kalibriert: 670-940 AD (2 Sigma); 720-880 AD (1 Sigma). KA SG, E. Rigert.