LK 1155, ca. 758 920/208 350. Höhe ca. 510/515 m.
Datum der Grabung: 24./25.7.2001.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse 2-3 m².
Grab.

Am 24.7.2001 wurde der Archäologische Dienst GR durch den Kantonspolizeiposten Landquart auf einen Grabfund in Maienfeld, Oberschellenbergweg 2 aufmerksam gemacht. Anlässlich einer geplanten Balkonerweiterung war man hinter einem Wohngebäude auf einen menschlichen Schädel gestossen.
Das Skelett wurde am 24./25.7. freigelegt. Das Grab lag rund 60-70 cm unter dem heutigen Gartenniveau. Eine eindeutige Steinumrandung liess sich nicht beobachten. Das Individuum lag in Rückenlage mit Blick nach Osten respektive Südosten, höchstwahrscheinlich mit dem Schädel in Seitenlage. Beigaben waren nicht vorhanden. Aufgrund des Erhaltungszustands der Knochen und des Gebisses möchten wir das Skelett als nicht allzu rezent einschätzen.
Gemäss der anthropologischen Analyse des Skelettes durch B. Kaufmann, Aesch BL, handelt es sich bei der Toten um ein weibliches Individuum von rund 30 Jahren, das mindestens 161 cm gross gewesen sein dürfte. Aufgrund mehrerer arthrotischer Abnutzungen und kräftiger Muskelansätze schliesst Kaufmann auf eine Frau, die harte körperliche Arbeit wohl im Bereiche der Landwirtschaft leistete. Und aufgrund der gut erkennbaren Mittelnähte der Knochenzapfen hinter den Ohröffnungen (proc. mastoidei) schliesst Kaufmann auf eine einheimische Person aus dem Raum Walensee/Chur. Kaufmann setzt den Skelettfund deutlich vor 1900 an, wobei eine Datierung ins Mittelalter oder gar Frühmittelalter möglich ist.

Datierung: naturwissenschaftlich.
AD GR, J. Rageth.