LK 1031/1051, 687 900/278 200. Höhe 370 m. Datum der Grabungen: 6.-31.8.2007. Bibliographie zur Fundstelle: as. 27, 2004, 1, 6-15. Forschungsgrabung. Grösse der Grabungsflächen insgesamt 120 m². Siedlung.

Im August 2007 wurden auf der Halbinsel von Rheinau an fünf ausgewählten Stellen Sondierungen durchgeführt. Sie fanden im Rahmen eines Prospektionsprojekts statt, an dem StudentInnen des Historischen Seminars der Universität Zürich, Abteilung Ur- und Frühgeschichte, teilnahmen. Das Ziel des Projekts ist es, das Gebiet von Rheinau in einem Umkreis von mind. 5 km möglichst umfassend zu prospektieren und Fundstellen zu kartieren. Mit den Sondierungen sollten zudem die genaue Lage, Erhaltung, Funktion und Datierung von den auf Luftbildern erkennbaren oder anhand der Fundstreuungen an der Oberfläche vermuteten Strukturen abgeklärt werden. Vorgegeben war ein Zeitfenster von vier Wochen, nach denen die geöffneten Flächen aufgefüllt und wiederhergestellt werden mussten.
Ein Graben, der, wie auf Luftbildern erkennbar, eine Fläche mit zahlreichen grubenartigen Strukturen begrenzt, ist klar ins Mittelalter zu datieren (Abb. 42). Innerhalb dieses Umfassungsgrabens wurden vier Gruben angeschnitten - mittelalterliche Keller.
An einer topographisch spannenden Stelle am Hang gegenüber der Klosterinsel zeigte sich, dass das Gelände teilweise mit mehr als 1 m neuzeitlichen Aufschüttungen überdeckt ist, was die zahlreiche, an dieser Stelle anlässlich von Feldbegehungen kartierte Bau-, Geschirr- und Ofenkeramik erklärt. Ebenfalls in Ufernähe wurde eine auf Luftbildern als Doppelpfostenreihe erkennbare Struktur untersucht. Es handelt sich um die letzten Reste von Pfostengruben, die am ehesten spätlatènezeitlich sind.

Datierung: archäologisch. Eisenzeit(?); Mittelalter. KA ZH, P. Nagy und K. Schäppi.