LK 1135, 758 420/221 095. Höhe 472-466 m. Datum der Baubegleitung: Mai-Dezember 2014. Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 188f.; 92, 2009, 286 f. 93, 2010, 234f.; 94, 2011, 243f.; 95, 2012, 174f.; 95, 2012, 180f.
Geplante Baubegleitung (Aushub für zwei Mehrfamilienhäuser). Begleitete Fläche 2300 m². Siedlung? Im nördlichen Teil des Triesener Gemeindegebiets vermitteln die Baubegleitungen und Notgrabungen der letzten zehn Jahre ein immer detaillierteres Bild der bronze- und eisenzeitlichen Siedlungsstruktur. Da sich die vom Bauvorhaben für zwei Mehrfamilienhäuser betroffenen Grundstücke mitten im Gebiet der urgeschichtlichen Siedlungsflächen befinden, wurden vorgängig zum Bauvorhaben Sondierungen durchgeführt. Weil diese keine eindeutigen archäologischen Fundschichten erbrachten, wurde lediglich der Aushub intensiv überwacht. Von der Durchführung einer Notgrabung wurde abgesehen. Auf der gesamten Fläche und bis auf die ausgehobene Tiefe kamen vor allem lockerer Sand, Kies und Schotter zum Vorschein. Die stellenweise angetroffenen rostrot verfärbten Bänder sowie die Sandschichten lassen auf langsam fliessende Gewässer schliessen. Mindestens drei ehemalige Bachläufe wurden dokumentiert. Immer wieder waren auch kleinere Holzkohlekonzentrationen, teils mit verziegelter Erde, vorhanden. Die jüngste - vermutlich eine Grube - datiert in die Hallstattzeit (ETH-58749). In der südöstlichen Ecke der Fläche wurde in einer Tiefe von 3 m eine Schicht mit Tierknochen und Schneckenhäusern freigelegt. Auffällig waren dabei die vielen Unterkiefer, hingegen fanden sich kaum Langknochen. Die Knochen stammen v.a. von Schweinen, Schafen, Ziegen, Pferden und Rindern. Die Funde konzentrierten sich in einer Fläche von 4 x 5 m und waren in einem grauen, mit Schotter durchsetzten Lehm eingebettet. Sie stammen aus der Mittelbronzezeit (ETH-58750). Etwa 15 m weiter westlich wurde eine weitere fundführende Schicht freigelegt, welche dem ursprünglichen Hangverlauf folgend nach Westen abfiel und sich vermutlich auf demselben Gehniveau befand. Insgesamt wurde sie in einer Ausdehnung von 20 x 15 m und einer maximalen Dicke von 20 cm festgestellt. Daraus wurden mindestens 50 kg Keramikscherben sowie einige Tierknochen, Hüttenlehmstücke und Holzkohleproben geborgen. Besonders viele Keramikfragmente befanden sich direkt am Südprofil der Baugrube. Sie datieren von der Früh- bis in die Spätbronzezeit, wobei der Grossteil aus der mittleren und späten Bronzezeit stammt. Die vorläufige Datierung erfolgt anhand der verschiedenen Verzierungselemente wie z.B. Fingertupfen- und glatte Doppelleisten, Dekor mit Kreisaugenund Dreieckstempel, Zickzackbänder und Kanneluren (Abb. 8). C14-Daten bekräftigen sie (ETH-58751). Zwischen den beiden genannten Fundkonzentrationen kam eine kreisrunde Holzkohleverfärbung mit einem Durchmesser von 2.5 m zum Vorschein. Sie verjüngt sich konisch nach unten; ihre Mächtigkeit beträgt maximal 70 cm. Das umgebende Erdreich war einerseits sehr lehmig, andererseits sandig bis siltig. Hieraus - wie auch aus der Holzkohlekonzentration selbst - wurden Tierknochen und Keramikscherben geborgen. Die C14-Daten (ETH-58752) lassen auf eine Gleichzeitigkeit der Holzkohlekonzentration mit den bereits genannten Tierknochen schliessen. Alle fundführenden Niveaus waren zwischen Sand-, Kies- und Schotterschichten eingebettet und überdies von einer massiven Rüfeschicht überdeckt. Eine stratigrafische Abfolge konnte wegen der erschwerten Begleitumstände (etappenweises Baggern, Zubetonieren der Profile, Hanglage) nicht eindeutig festgestellt werden.
Archäologische Funde: Keramik, Hüttenlehm, Bronze- und Eisenobjekte. Faunistisches Material: Tierknochen und Mollusken, alle unbearbeitet. Probenentnahmen: Holzkohle und Tierknochen für C14-Analysen. Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Eisenzeit. - C14. ETH-58749: 2539 ± 28 BP (800-590 v.Chr., cal. 1 sigma); ETH-58750: 3086 ± 29 BP (1410-1300 v.Chr., cal. 1 sigma); ETH-58751: 3073 29 BP (1400-1290 v.Chr., cal. 1 sigma); ETH-58752: 3085士29 BP (1410-1300 v.Chr., cal. 1 sigma); ETH-58753: 3159土29 BP (1495-1410 v.Chr., cal. 1 sigma). Amt für Kultur FL, Abteilung Archäologie, P. Hubmann und S. Kaufmann.
Triesen FL, Fürst-Johann-Strasse
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Dettagli della cronacha
Comune
Triesen
Cantone
fl
Località
Fürst-Johann-Strasse
Coordinate
E 2758420, N 1221095
Altitudine
472 m
Numero del sito cantonale
--
Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone, resti botanici
analisi
14C
istituzione
--
Data della scoperta
--
Superficie (m2)
2300 m2
Data di inizio
maggio 2014
Data di fine
dicembre 2014
Metodi di datazione
14C
autore
--
Anno di pubblicazione
2015
Epoca
Età del Bronzo, Età del Ferro
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
--
Mobiliare archeologico
ceramica, materiale organico (elemento architettonico (prelevato)), metallo, materiale organico
ossa
ossa d'animali disperse, altro
materiale botanico
legno / carbone
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