LK 1073, 707 780/260 970. Höhe 536 m.
Datum der Grabung: 5.11.-4.12.2013.
Bibliografie zur Fundstelle: Zürcher Denkmalpflege 5, Bericht 1966/1967, 47. Zürich 1971; JbSGUF 57, 1972/1973, 308f.; Archäologische Berichte im Kanton Zürich 1999-2000, Ber. KA Zürich 16, 17f. Zürich Egg 2002; A. Mäder, Das unterirdische Elgg, 94-103. Elgg 2005. Gg 2002; Aushubbegleitung (Bauvorhaben). Größe der Grabung 1800 m².
Römischer Gutshof.
An der Ecke Obergasse/Aadorferstrasse brannten am 16. März 1967 zwei Liegenschaften und eine angebaute Scheune ab. Das daraufhin «Brandplatz» genannte und bis in jüngste Zeit als öffentlicher Parkplatz genutzte Areal befindet sich in einem archäologisch interessanten Gebiet, namentlich im Bereich der Pars urbana eines römischen Gutshofs und des mittelalterlichen Stadtgrabens. Erste Sondierungen durch die Kantonale Denkmalpflege fanden schon im Dezember 1967 nach dem Entfernen der Bautrümmer statt.
Weitere folgten im Jahr 2000 durch die Kantonsarchäologie. Die Ergebnisse waren eher bescheiden, sodass im Areal auf eine weiterführende vorgängige Ausgrabung verzichtet wurde. Im Rahmen der nun realisierten Überbauung des Geländes war die Kantonsarchäologie aushubbegleitend vor Ort. Im 19. Jh. war beim Anlegen der Aadorferstrasse ein römisches Mosaik gefunden worden, das heute über dem Eingang der Liegenschaft Aadorferstrasse 5 eingemauert ist. Die Vermutung, dass sich in der Nähe die Badanlage des römischen Gutshofs befinden dürfte, bestätigte sich 1993, als in Werkleitungsgräben zwischen den Parzellen Aadorferstrasse 1 und 2 die Reste römischer Mauern und eines Kaltwasserbeckens zum Vorschein kamen.
2013 wurden weitere, allerdings fragmentarische Teile dieses Bads freigelegt. Unweit davon wurden Reste einer Mauer sowie eines Mauergrabens vorgefunden, die eine Gebäude- oder Raumecke bildeten. Im und neben dem ausgeraubten Mauergraben fanden sich größere Mengen an bemaltem Wandverputz. Von hier führte eine viel schmalere, auf einer Länge von rund 9 m erhaltene und rückseitig direkt an den Hang gesetzte Terrassierungsmauer nach Nordosten. Dass das Terrain terrassiert war, wird durch weitere, rund 25 m südöstlich liegende Mauerstücke und einen zugehörigen Terrazzoboden auf rund 2 m höherem Niveau bekräftigt.
Auf dem Terrazzoboden wurde später ein Bodenbelag aus im Mörtel verlegten Tonziegeln angebracht - der Rest des unteren Bodens eines hypokaustierten Raums, auf dem die Hypokaustsäulen standen? Dafür sprechen die zahlreichen Fragmente von Suspensuraplatten und Tubuli, v.a. in der obersten Verfüllung des Stadtgrabens. Dort lagen zudem zahlreiche Fragmente von bemaltem Wandverputz. Weitere 6 m südlich trat eine weitere Mauerecke mit einem von Westen daran anstoßenden Mauerstumpf und einem Terrazzoboden zutage.
Somit erstrecken sich alle bisher bekannten Überreste der Badeanlage - oder beheizter Räume des Herrenhauses? - von NW bis SE auf einer Länge von 55 m. Eine Datierung der erst in verstreuten Ausschnitten erfassten römischen Anlage ist zurzeit noch offen, ebenso, ob die freigelegten Reste einer oder mehreren Phasen angehören.
Am Ostrand des Grabungsgeländes wurde auf einer Länge von 40 m der NS verlaufende mittelalterliche Stadtgraben gefasst. Er war ungefähr 8 m breit und rund 1.7 m tief und durchschlug die römischen Mauern und Böden. In seiner mittleren Verfüllung fanden sich diverse gut erhaltene, reliefierte und grünglasierte Ofenkacheln des 17. Jh. Aus der oberen Verfüllung stammt der bereits angesprochene Bauschutt der römischen Badeanlage, der wohl erst im 18./19. Jh. in den Graben gelangte, als die Steine der römischen Mauern - Flussgeröll und Tuffsteine - für den Bau eines neuzeitlichen Ökonomiegebäudes verwendet wurden, dessen Überreste im nördlichen Bereich der Grabungsfläche neben der ehemaligen Trafostation direkt über dem Stadtgraben gefasst wurden.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Ofenkeramik, Wandmalerei, Metall, Glas.
Datierung: archäologisch; römische Zeit; Mittelalter; Neuzeit
K_{A}ZH, M. Roth
Elgg ZH, Obergasse/Aadorferstrasse
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Dettagli della cronacha
Comune
Elgg
Cantone
ZH
Località
Obergasse/Aadorferstrasse
Coordinate
E 2707780, N 1260970
Altitudine
536 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
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analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
1800 m2
Data di inizio
05 novembre 2013
Data di fine
04 dicembre 2013
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2014
Epoca
Impero romano, Epoca moderna, Epoca contemporanea, Medioevo
Tipo di sito
abitato (fattoria/stabilimento rurale)
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
ceramica (elemento architettonico (prelevato)), vetro, metallo
ossa
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materiale botanico
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