LK 1032, 2694 901/1 278 878. Höhe 437 m.
Datum der Grabung: 18.-24.8.2020
Neue Fundstelle. Grabung. Lagerplatz, Siedlung.

Das Bauvorhaben einer Halle für landwirtschaftliche Geräte führte vorgängig zu einer Grabung. Insgesamt wurde eine Fläche von 140 m² archäologisch untersucht. An Befunden konnten wenige Pfostenlöcher, zwei Siedlungsgruben sowie zwei Steinkonzentrationen mit Hitzesteinen dokumentiert werden. Das Fundmaterial ist mehrphasig und datiert einerseits ins Spätmesolithikum, andererseits in die frühe Spätbronzezeit.
Bei den Grabungen kamen 22 Silices aus jurazeitlichem Hornstein, Quarzit und Radiolarit zum Vorschein. Die Grundformen gliedern sich in eine Knolle mit Schlagspuren, einen pyramidalen Restkern, zwei Trümmer, drei Kortexabschläge, eine Klinge, vier Lamellen sowie zehn Abschläge. Es liegen drei retuschierte Abschläge, ein symmetrisches Trapez sowie eine endretuschierte Lamelle vor. Der an einer regelmässigen Lamelle aus jurazeitlichem Hornstein gefertigte Geschosseinsatz ist 19.5 mm lang, 10 mm und 0.15 mm dick. Die Enden tragen feine, steile Retuschen. Die regelmässige Lamelle aus jurazeitlichem Hornstein hat am Distalende sehr feine Aussplitterungen, die eine Endretusche bilden. Der pyramidale Restkern, die Lamellen sowie das symmetrische Trapez sprechen für eine spätmesolithische Datierung des Silexinventars. Das Fundensemble stammt wahrscheinlich von einem kurz aufgesuchten Rastplatz einer Wildbeutergruppe. Auf der Siegfriedkarte von 1885 ist 140 m nördlich der Fundstelle ein Sumpfgebiet eingetragen. Das Jagdlager dürfte somit ursprünglich am Ufer eines Tümpels gelegen haben.
Deutlich umfangreicher ist das bronzezeitliche Inventar. Es konnte 14.7 kg Keramik geborgen werden. Es fanden sich 1439 Wand-, 81 Rand- und 30 Bodenscherben. Die Gefässreste sind stark fragmentiert, aber sehr gut erhalten. 41 Scherben sind verziert. An Dekorelementen liegen Ritzverzierungen, Einstichreihen und Fingertupfen vor. Auch schmale Bandhenkel sind nachgewiesen. Typologisch datiert das Ensemble in eine frühe Spätbronzezeit. Es kamen auch Hüttenlehm, verkohlte Getreidekörner sowie wenige Faunenreste mit hohem Zahnanteil zum Vorschein. Letztere stammen von kleinen Wiederkäuern. Die Befunde und Funde deuten auf die Hinterlassenschaften einer spätbronzezeitlichen Landsiedlung.

Archäologische Funde: Silices, Keramik. Faunistisches Material: Tierknochen. Probenentnahmen: Sediment, Holzkohle. Datierung: archäologisch. Spätmesolithikum; frühe Spätbronzezeit. - C14: ETH-14648: 5366 ± 29 BP, 4328-4056 BC, cal. 2 sigma; ETH-14649: 4877 ± 29 BP, 3709-3540 BC, cal. 2 sigma; ETH-14650: 4442 ± 29 BP, 3331-2933 BC, cal. 2 sigma. Amt für Archäologie TG.