LK 1067, 2608 694/1260994. Höhe 306 m.
Datum der Bauuntersuchung: Juni 2016.
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung (Abbruch). Grundriss 90 m² auf 4 Etagen. Steinbau.
Der Solitärbau aus Stein weist mit 9 m Traufseite und 10 m Giebelbreite einen beinahe quadratischen Grundriss auf. In einer Gegend, die sich durch grosse Löss-Lehm-Vorkommen auszeichnet, mussten die verbauten Kalksteine herangeführt werden. Der Kernbau von 1568/70 besitzt einen halb in den Untergrund versenkten Keller, zwei Vollgeschosse und ein jüngeres Dachgeschoss mit Kehlboden. Seine nördliche Trauffassade wurde an eine bereits stehende Mauer unbekannten Datums und Gestalt angebaut, die sich als Mauerabsatz in den unteren 3 m klar abzeichnet, bevor beide Mauerwerke im oberen Bereich zusammenlaufen. Eine massive Innenmauer trennte seit Anbeginn den Gebäudegrundriss parallel zur Traufe in einen unterkellerten (aktuellen) Wohnbereich und einen nicht unterkellerten Erschliessungsbereich mit Herdstelle. Ob die Innenmauer auf ganzer Höhe bauzeitlich ist, bleibt fraglich, da sie zwar im Erdgeschoss im Verband mit den Aussenmauern steht, im Obergeschoss aber im Ostgiebel eine Lichtnische anschneidet.
Die ursprüngliche Gebäudefunktion bleibt unbekannt. Eine Nutzung als Wohnhaus erscheint in der ersten Phase zumindest für das Obergeschoss aufgrund der Schlitzfenster in der Giebelfassade eher unwahrscheinlich. Auch im Erdgeschoss wurde erst rund 40 Jahre später zweifelsfrei gewohnt: Frühestens 1608 wurde im Hochparterre eine Stubendecke mit Schiebebrettern aus Nadelholz eingebaut. Die ursprünglich darin anzunehmenden Eichenbalken im Stil des Eingangsbereichs (H 25 cm, B 35 cm ) wurden ersetzt. Spätestens jetzt entstand Richtung Süden, in der «Schaufassade» zur Kirche, ein Mehrfachfenster. Die Giebelseite mit hochgelegenem Eingang und sehr wahrscheinlich zwei schmalen Klebdächern war zum «Hinteren Weg» orientiert, der als Hauptachse den Dorfkern direkt mit zur Stadt führenden Baslerstrasse verband. Ebenfalls ins frühe 17. Jh. mögen die Abtrennung der Küche sowie der Einbau der gefangenen kleinen Kammer im Erschliessungsbereich des Obergeschosses fallen.
Das vorliegende Objekt, das Überreste eines steinernen Vorgängers integriert, ist mit einem Baudatum von frühestens 1570 nach der ins Jahr 1564 datierten Unteren Mühle (ebenfalls auf Vorgängermauern errichtet, 2014 abgebrochen) das bisher zweitälteste Gebäude von Therwil. Diese Gemeinde wurde im Dreissigjährigen Krieg (1618-1648) mehrmals von Truppen heimgesucht und gebrandschatzt, was den Gebäudebestand massiv dezimiert haben dürfte. Bemerkenswert ist zudem, dass es sich um einen sehr frühen Steinbau handelt, der in einer Gegend, in der Fachwerk vorherrschte, auf eine vermögende Bauherrschaft und/oder eine Spezialfunktion schliessen lässt.
Datierung: dendrochronologisch. Deckenbalken Keller und Erdgeschoss 1568-1570, Stubendecke Erdgeschoss 1608 ohne Waldkante.
Archäologie Baselland, A. Springer.
Therwil BL, Hinterweg 1
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Dettagli della cronacha
Comune
Therwil
Cantone
BL
Località
Hinterweg 1
Coordinate
E 2608694, N 1260994
Altitudine
306 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
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analisi
dendrocronologia
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
90 m2
Data di inizio
01 giugno 2016
Data di fine
30 giugno 2016
Metodi di datazione
dendroconologico
autore
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Anno di pubblicazione
2017
Epoca
Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
abitato (costruzione isolata)
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
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ossa
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materiale botanico
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