LK 1032, 2695122 / 1279680. Höhe 420 m.
Datum der Grabung: 19.3., 19.7., 22.-24.11., 30.11.-6.12.2017.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Hausbau). Grösse der untersuchten Fläche 65 m².
Siedlung. Bestattungsplatz.

In einer bereits fertig ausgehobenen Baugrube für ein Mehrfamilienhaus entdeckte ein Mitarbeiter des Amts für Archäologie ein durch die Baumassnahmen angeschnittenes römisches Brandgrab. Dieses wurde im Block geborgen. Die Grabgrube war in einen Horizont mit prähistorischer Keramik abgetieft. Bei einer Erweiterung der Baugrube für einen Werkleitungsschacht wurde ein zweites Brandgrab wiederum im Block geborgen. Im Zuge der Freilegung und Dokumentation wurde in unmittelbarer Nähe eine Scherbenkonzentration gefasst, darunter das Fragment einer Knickwandtasse mit randständigem Bandhenkel sowie Ränder frühbronzezeitlicher Gefässe.
Da bauseitige Installationen eine archäologische Untersuchung der Fläche verhinderten, erfolgte diese erst beim Beginn der Innenausbauarbeiten des Neubaus. Zwei weitere Gräber wurden im Block geborgen. Der prähistorische Fundhorizont ist aufgrund zweier dokumentierter Pfostenlöcher, einer Grube und weiterer bronzezeitlicher Keramik als Siedlungsplatz zu deuten.
Bisher sind zwei Gräber unter Laborbedingungen freigelegt. Der Aushub wurde geschlämmt. Aus den Brandschüttungsgräbern - in einfache Erdgruben wurden der Leichenbrand, Holzkohlefragmente des Scheiterhaufens sowie Beigaben gelegt - stammt ein TSI Teller. Jedes Grab enthielt mindestens einen Keramik- und Glaskrug sowie Eisenobjekte. Die Beigaben sind stark hitzeversehrt und dürften bereits fragmentiert ins Grab gelangt sein.

Archäologische Funde: Gefässkeramik, Glasgefässe, Eisenobjekte.
Anthropologisches Material: Leichenbrand (4 Individuen).
Probenentnahmen: Sedimentproben, Holzkohle.
Datierung: archäologisch. Frühbronzezeit; 1./2. Jh. n.Chr.
Amt für Archäologie TG.