LK 1054, 2740 310/1 274 990. Höhe 393 m.
Datum der Grabung: 2008, 2012, 2017-2020.
Bibliographie zur Fundstelle: Rabn, J. R. (1899) Architektur- und Kunstdenkmäler des Cantons Thurgau, 180-185. Frauenfeld; JbAS 93, 2010, 274-275.
Grabung.
Siedlungen.
Die Fundstelle Mäuseturm liegt 240 m vom Bodenseeufer entfernt im Umfeld einer kleinen Untiefe. Während jeweils mehrwöchigen Tauchkampagnen von 2017-2020 wurden bisher 15 Felder auf einer Gesamtfläche von 3127 m² freigelegt. Dabei konnten über 2485 Pfähle und liegende Konstruktionshölzer dokumentiert werden. Zum Vorschein kam ein großflächiges, mehrphasiges Pfahlfeld aus der Spätbronzezeit (Abb. 13). Als Bauholz wurden vorwiegend Esche, Buche, Erle und Eiche verwendet. Die dendrochronologisch analysierten Pfähle aus Eiche datieren die Strukturen in die Zeit von 1138-936 v. Chr. 180 m östlich der Untiefe konnten einige römische Pfähle geborgen werden, die gemäß Radiokarbonanalyse im 2. und 3. Jh. n. Chr. eingerammt wurden. Aus der Zeit des 11.-12. Jh. n. Chr. stammen Pfahlreihen um die Untiefe sowie ein auf derselben gelegenes, quadratisches, ca. 15 × 15 m großes Gebäude, dessen Fundament in Blockbauweise gefertigt worden war. Den wohl unter Wasser liegenden Baugrund befestigte man im Mittelalter zuvor mit Steinschüttungen. An Funden kam stark erodierte spätbronzezeitliche Keramik - insgesamt 139 kg - zum Vorschein. Ebenfalls aus dieser Epoche stammen sieben sehr gut erhaltene Lappenäxte, zwei stark verwitterte Bombenkopfnadeln aus Bronze sowie zwei winzige, gerippte Goldbleche. Auf der Untiefe fanden sich zudem mehrere Terra Sigillata-Scherben und römische Ziegelfragmente. Ins Mittelalter datieren ein silbernes Messglöckchen mit der Darstellung der vier Apostel (9.-10. Jh. n. Chr.), hochmittelalterliche Keramikfragmente, ein Spinnwirtel, eine Siegelkapsel sowie zwei verzierte Spielsteine aus Knochen. Die Auswertung der Tauchgrabungen findet zurzeit statt. Bereits jetzt kann eine sehr große, mehrphasige Pfahlbausiedlung der Spätbronzezeit nachgewiesen werden. Ihre Lage 240 m vom heutigen Bodenseeufer entfernt ist besonders bemerkenswert. Auch in römischer Zeit wurden die Untiefe sowie ein Bereich östlich und westlich davon genutzt. Im Mittelalter stand ein großes Holzgebäude - der sog. Mäuseturm - umgeben von mindestens zwei Pfahlreihen auf der mit Steinen überdeckten „Insel“.
Archäologische Funde: Keramik, Metallobjekte, Knochengeräte, Steinartefakte.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Sediment, Bauhölzer.
Datierung: archäologisch, Spätbronzezeit; Römerzeit; Mittelalter.
Zahlreiche C14- und Dendroanalysen.
Amt für Archäologie TG.
Güttingen TG, Mäuseturm
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Dettagli della cronacha
Comune
Güttingen
Cantone
TG
Località
Mäuseturm
Coordinate
E 2740310, N 1274990
Altitudine
393 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone, campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
14C, dendrocronologia
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
3127 m2
Data di inizio
2008
Data di fine
2020
Metodi di datazione
14C, dendroconologico, archeologico
autore
--
Anno di pubblicazione
2021
Epoca
Età del Bronzo
Tipo di sito
abitato, funerario (tomba)
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
ceramica, metallo, materiale organico (strumento), litico
ossa
ossa d'animali disperse
materiale botanico
legno / carbone
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