LK 1070, 2663 950/1 265 950. Höhe 380m.
Datum der Grabung: 15.6.-22.6.2021.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 12, 1919-20, 70f.; ASA N.F. 21, 1919, 199; 262 (bronzezeitliche Funde).
Geplante Notgrabung (Leitungsbau und Regenwasser-Auffangbecken).
Grösse der Grabung ca. 200 m².
Gräber. Römisches Brandgräberfeld, bronzezeitliche Feuergrube.

Bei der archäologischen Begleitung des Aushubs eines Regenwasser-Auffangbeckens hat die Kantonsarchäologie Aargau am nördlichen Dorfausgang von Endingen im Bereich einer aktenkundigen bronzezeitlichen Fundstelle fünf römische Brandschüttungsgräber ausgegraben und dokumentiert.
Ein Grab enthielt als Beigaben eine sekundär verbrannte Schale Drag. 35 sowie die Randscherbe einer TSI-Schale Drack 4B. Der Erhaltungszustand der Gräber lässt vermuten, dass sie oberflächlich bereits in jüngerer Zeit gestört wurden. Hinweise auf Urnen sind nicht vorhanden. Mehrere Wandscherben von Ölamphoren Drag. 20 könnten als Abdeckung der Grablegen gedient haben. Eisennägel innerhalb der Grabverfüllung stehen möglicherweise mit einem hölzernen Behältnis im Zusammenhang. Bezüglich der Ausstattung mit primären und sekundären Beigaben ist die Auswertung der Schlämmproben abzuwarten.
Der grössere Kontext der Gräber ist bislang unklar, es könnte sich um eine Gräbergruppe mit Verbindung zu einem Gutshof im oberen Surbtal handeln. Nächstgelegene Anlagen sind aus Döttingen bekannt. Eine durch das Surbtal führende Verkehrsachse dürfte den Rhein (Dangstetten, Zurzach) mit dem Limmattal (Baden, Zürich) verbunden haben.
Eine in 3 m Tiefe entdeckte bronzezeitliche Feuergrube dürfte im Zusammenhang mit der Gräberfundstelle stehen.

Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Glas, Eisen.
Anthropologisches Material: Leichenbrand.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbestimmt.
Probenentnahmen: Schlämmproben.
Datierung: archäologisch. Römische Kaiserzeit.
KAAG, D. Wälchli, C. Maise und M. Flück.