Datum der Grabung: 1984/6.
Neue Fundstelle.
Notgrabung. Grabungsfläche ca. 72 m².
Siedlung.

Im Rahmen des Umbaus der Liegenschaft, welche an der Hangkante östlich des kleinen Münsterplatzes liegt, wurde Haus Nr. 7 unterkellert. Verschiedene Gruben keltischer und frührömischer Zeitstellung zeugen von einer nahe an die Rheinhalde angrenzenden Besiedlung.
Ungefähr parallel zur münsterplatzseitigen Fassadenmauer verlief eine rund 1,4 m breite Trockenmauer aus Kalkbruch- und Buntsandsteinen in Lehmverband, welche frührömischen Ursprungs zu sein scheint. Sie wird einstweilen als rheinseitige Terrassierungsmauer interpretiert. Die westlich anschliessenden und den Mauerkörper teilweise überlappenden Schichten enthielten frührömische Funde. Eine über der Abbruchkrone des Mauerwerks liegende Füllung der geplünderten Mauergrube enthielt viele Knochenreste von Haustieren, vermutlich Schlachtabfälle, und als jüngste Funde wenige mittelkaiserzeitliche Keramikfragmente. Eine den geschilderten Befund überdeckende und nur spätrömische Funde enthaltende Schicht wies keinerlei Bauspuren auf und darf wohl, wie die oberste mittelalterliche Schicht mit Bauschuttelementen, als Planie angesehen werden. (Basler Zeitschr. f. Gesch. u. Altertumskunde 86, 1986, 215 ff.).

Archäologische Kleinfunde: spätlatènezeitliche, römische und mittelalterliche Keramik, spätlatènezeitliche und römische Münzen.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Erdproben.
Datierung: archäologisch. Spätlatène, frührömisch, mittelkaiserzeitlich und spätrömisch, Mittelalter.
ABBS, G. Helmig.